12. Die Demut ist das einzige, das ihr Mir geben könnet, ohne es eigentlich vorher von Mir empfangen zu haben.
13. In der wahren Demut besteht die eigentliche, allerhöchste Freiheit des Lebens, daher auch die größte Vollkommenheit desselben. Durch die Demut könnet ihr sogar euch in Mir der unantastbaren Heiligkeit Meiner Gottheit nahen, – ja die wahre Demut ist des Menschen höchste Weisheit, die höchste Liebe, die höchste Kraft alles Lebens, die Macht und die höchste Gewalt, vor der die ganze Unendlichkeit ehrfurchtsvoll erbebt!
https://www.jakob-lorber.cc/index.php?s=HG2.11&l=de10. Aber ganz anders ist es, wenn der Schöpfer aus Seinen Geschöpfen freie, Ihm ähnliche, selbständig mächtige Wesen hervorbringen will. Da freilich tritt das Geschöpf in eine ganz andere Lebenssphäre. Der Schöpfer gibt da dem Geschöpf durch das freie, lebendige, vollkräftigste Wort eine eigene Kraft, die das Geschöpf dann durch eine fleißige tatsächliche Pflege in sich zur Vollreife zu bringen hat, um dadurch ein freies, ganz aus sich mächtiges Wesen zu werden.
11. Da also in diesem Fall tritt erst die wahre Demut ein, weil sie das alleinige Mittel ist, durch welches das Geschöpf sich der schöpferischen Nötigung vollends entwindet, und sodann als ein aus sich selbst lebendiges und mächtiges Wesen Mir, dem Schöpfer, gegenüber also aufstellen kann, als so Ich Selbst Mir gegenüber als ein zweites Ich auftreten könnte. Aber diese notwendigste Demuth darf dennoch keine übertriebene sein, sondern gerade so nur, wie Ich als der Meister alles Lebens sie anordne; sonst kann sie das nicht bezwecken, wozu sie gegeben ist.
https://www.jakob-lorber.cc/index.php?s=BM183&l=de14. Ich brauche euch nicht mehr über die Demut zu sagen, als Ich von ihr schon zu den Erwählten gesagt habe, sondern nur zu ermahnen habe Ich euch noch, daß auch ihr euch vor allem der Demut eurer Herzen befleißigen sollet; denn ohne die wahre, innere Demut seines Herzens kann Mich niemand wahrhaft liebend in seinem Herzen erfassen und dadurch dann leben ein vollkommenes, ewiges Liebeleben aus Mir.
https://www.jakob-lorber.cc/index.php?s=HG2.12.14&l=de16. In Christo ging alle urgöttliche Weisheit in die Liebe zum Vater über; dadurch ward aus Sohn und Vater Eins. Desgleichen muss es aber auch bei dem Menschen der Fall sein. Bevor er nicht in seinem hochmütigen Verstand und in allen Begehrungen desselben, welche auf allerlei Ehrungen hinauslaufen, bis auf den letzten Tropfen gedemütigt wird, – ja, bevor er nicht alles der Liebe zu den Füßen legen wird und wird darum erleiden eine kurze Verfinsterung aller seiner weltlichen Weisheit, wird er wahrlich nicht in die Herrlichkeit des Vaters eingehen.
17. Christus musste solches leiden und tun, um in die Herrlichkeit des Vaters einzugehen; also muss es auch ein jeder Mensch tun und muss Christo lebendig nachfolgen, wenn er in die Herrlichkeit des Vaters eingehen will.
https://www.jakob-lorber.cc/index.php?s=STE17&l=de 13. Wohl aber habe Ich das größte Wohlgefallen an einem solchen Benehmen, das völlig gleicht der Verhaltungsweise der kleinen Kindlein, die da keine Angst und Furcht vor ihren Eltern haben, sondern sind allzeit voll guten Mutes und reden und schreien vor ihren Eltern darauf los, als wären sie die Herren im Hause; wenn es sie aber hungert und dürstet, da laufen sie doch in aller kindlichen Liebe und Ergebung zu den Eltern und bitten sie um Brot, und so sie das Brot empfangen aus den Händen der Eltern, danken sie den Eltern mehr durch den frohen, heiteren Genuß desselben als durch eine zu übertriebene Ehrfurcht und Angst vor ihnen und daneben mit einem viele Arme langen, wenigsagenden Wortdanke!
https://www.jakob-lorber.cc/index.php?s=HG2.24.12-13&l=de 10. Willst du aber wahrhaft gottwohlgefällig demütig sein, so mußt du das nach dem Willen Gottes, aber nie nach deinem eigenen Gutdünken sein! Denn bist du durch dein eigenes Vorhaben demütig, dann ist deine Demut ein Kind deiner Selbstliebe und somit zu nichts nütze und von keinem Werte vor Gott; denn hinter einer solchen Demut steckt allzeit eine verdienstlich scheinende Selbstzufriedenheit, ein Eigenlob und am Ende ein verkappter Hochmut!
11. Sagst du aber zu allem und allzeit aus deinem Lebensgrunde: ,O Herr und Vater, Dein allein heiliger Wille geschehe jetzt wie ewig!‘, dann bist du wahrhaft demütig vor Gott, und deine Demut hat vor dem Herrn einen Wert!
12. Wer sich nach seinem eigenen Willen noch so sehr erniedrigt, beachtet aber dabei den Willen Gottes nicht, so tut er im Grunde nichts anderes als der, welcher sich eigenmächtig zum Volksherrscher aufwirft!
13. Nur wer seinen eigenen Willen gefangennimmt und dafür den rein göttlichen in sich geltend und herrschend macht, der ist Gott wohlgefällig und seine Demut ist gerecht vor dem Herrn.
14. Besser ist es, ein Lump zu sein nach dem Willen des Herrn – als ein Held hinter des Herrn Rücken! Besser, sich seiner eigenen Nichtigkeit und Nichtswürdigkeit allzeit gewärtig fühlen, als von seiner Tadellosigkeit überzeugt sein!
15. Also ist es auch besser, ein Sünder zu sein aus eigenem reuigen Verschulden, als ein Gerechter zu sein auf eigene Rechnung!
16. Denn der Herr sucht nur das Verlorene, stärkt das Schwache und heilt die Krankheit aus Seiner Erbarmung; aber ein Schuldner will Er ewig niemandem sein!
https://www.jakob-lorber.cc/index.php?s=HG3.162.10-16&l=deMarsianer hat geschrieben:BD 7057 hat geschrieben:sondern es geht allein um die Demut des Herzens, daß sich der Mensch schwach und unwürdig erkennet und bekennet vor Mir und daß er Mich um Meine Gnade angeht, die Ich ihm dann auch reichlich zufließen lasse.
Worum ginge es da? Um den Ausgleich bei einem Wesen vorhandener und nicht losgelassener finstererer seelischer Substanz? Um einen Weg dahin solches schrittweise zu durchlichten, zu heilen?
Ja, das könnte passen:
8. Die Seele muß mit dem Wasser der Demut und Selbstverleugnung gereinigt werden (denn das Wasser ist das urälteste Symbol der Demut; es läßt alles aus sich machen, ist zu allem dienstfertig und sucht sich stets die niedersten Stellen der Erde aus und fliehet die Höhen) und dann erst aus dem Geiste der Wahrheit, die eine unreine Seele nie fassen kann, da eine unreine Seele gleich ist der Nacht, während die Wahrheit eine Sonne voll Lichtes ist, die allenthalben Tag um sich verbreitet.
https://www.jakob-lorber.cc/index.php?s=GEJ1.18.8&l=de Marsianer hat geschrieben:BD 7057 hat geschrieben:Er wird diese nützen, und er wird auch aus innerem Antrieb liebetätig sein, weil dies der wahren Demut Begleiterscheinung ist, daß sich die Liebe im Herzen zu Mir und zum Nächsten entzündet.
Hm, so beschrieben wäre "Demut" dann vielleicht eher wieder eine Art "Ablegen des Egos".
Ja, denn sowohl das Ego als auch Stolz und Hochmut sind miteinander verwandt und stehen einem Entzünden des Liebefunkens im Herzen entgegen.