Stille / Leere

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Louis
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Re: Stille / Leere

Beitragvon Louis » Mi 13. Jul 2022, 15:26

Louis hat geschrieben:Würde ich gerne anhängen.


Als Frage anhängen. Spielt sich Meditation in einem absolut dunklen Raum ab, in der Stille „herrscht“ und es auch egal ist wieviel Menschen anwesend sind?

Louis
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Re: Stille / Leere

Beitragvon Louis » Mi 13. Jul 2022, 15:36

Sarah hat geschrieben:[...] Der heilige Basilius betrachtet die Stille nicht nur als asketische Notwendigkeit für das Leben im Kloster, sondern als Voraussetzung für eine Begegnung mit Gott.


„Stille“ oder Alleinsein?
(Alleinsein, aber sich nicht einsam fühlen. ·)

„Allein ist man nur mit sich selbst. ...“
und „Stille“ wäre zudem eine daraus resultierende Schlussfolgerung.

Marsianer
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Re: Stille / Leere

Beitragvon Marsianer » Do 14. Jul 2022, 13:33

Louis hat geschrieben:„Vision“, auch in die Stille gehen?

Es gibt ja welche, die überkommen Menschen eher und andererseits gibt es sicherlich auch manches, aus dem der Mensch sich mehr für soetwas zu öffnen vermag und dabei kann Stille meiner Meinung sicherlich wieder eine Rolle spielen.
„Samadhi“, die in Samadhi gemachte Erkenntnis ist göttliche Erkenntnis. Es ist übersinnliche, intuitive Erkenntnis, wohin Vernunft, Schlußfolgerung und Beweis nicht gelangen können.
Ein Zustand vollkommenen Wachseins.

Hm, bei Interesse könnte dort ein passender Platz dafür sein: viewtopic.php?p=4324#p4324
Louis hat geschrieben:Als Frage anhängen. Spielt sich Meditation in einem absolut dunklen Raum ab, in der Stille „herrscht“ und es auch egal ist wieviel Menschen anwesend sind?

Es gibt ja so einige verschiedene Ansätze von "Meditation", die durch irgendwen gelehrt werden. Es mag sein, daß es auch soeinen gibt.
Louis hat geschrieben:
Sarah hat geschrieben:[...] Der heilige Basilius betrachtet die Stille nicht nur als asketische Notwendigkeit für das Leben im Kloster, sondern als Voraussetzung für eine Begegnung mit Gott.

„Stille“ oder Alleinsein?

Stille, es geht im Zitat klar um Klosterleben. Stille wird aber meist wohl den Menschen dahin führen sich selbst zu erkennen, zu verstehen und auch mehr für sich stehen zu können.

Louis
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Re: Stille / Leere

Beitragvon Louis » Sa 16. Jul 2022, 10:49

Marsianer hat geschrieben:Es gibt ja welche, die überkommen Menschen eher und andererseits gibt es sicherlich auch manches, aus dem der Mensch sich mehr für soetwas zu öffnen vermag und dabei kann Stille meiner Meinung sicherlich wieder eine Rolle spielen.


Denke, Alleinsein drückt es noch etwas genauer aus. Kann mir nicht vorstellen, daß Wesen die eine Vision hatten, unter mehreren Menschen waren?
Denke dabei an Maria: 26Und im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott gesandt in eine Stadt in Galiläa, die heißt Nazareth, 27zu einer Jungfrau, die vertraut
1,27 Wörtlich: »zur Ehe versprochen« war einem Mann mit Namen Josef vom Hause David; und die Jungfrau hieß Maria. 28Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du »Holdselige« ! Der Herr ist mit dir! 29Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? 30Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden. 31Siehe, du wirst schwanger werden und einen Sohn gebären, dem sollst du den Namen Jesus geben. 32Der wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden; und Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, 33und er wird König sein über das Haus Jakob in Ewigkeit, und sein Reich wird kein Ende haben.
34Da sprach Maria zu dem Engel: Wie soll das zugehen, da ich doch von keinem Manne weiß? 35Der Engel antwortete und sprach zu ihr (die Frohe Botschaft):
Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten; darum wird auch das Heilige, das geboren wird, Gottes Sohn genannt werden .. [Lukas 1.3]

Hm. Am Rande, „die Kraft des Höchsten wird dich überschatten“.

Marsianer hat geschrieben:Hm, bei Interesse könnte dort ein passender Platz dafür sein: viewtopic.php?p=4324#p4324


Danke.
„Die zehn Grade des Buddhaseins“
„Man beginnt, anderen Sauerstoff zu atmen; man beginnt, eine andere Luft zu atmen. Deshalb hat es mich so völlig süchtig gemacht. Wie ich bereits gesagt habe, meditiere ich seit mehr als vierzig Jahren zwei oder drei Stunden pro Tag, und es macht völlig süchtig, weil man irgendwo hingeht und eine andere Luft atmet. Man atmet diese reine Liebe. Man atmet diese Präsenz. Dort reckt und streckt man sich, man beginnt sich zu entspannen, denn diese Welt hier ist so verkrampft. Hier muss man sich benehmen, die richtigen Gedanken haben, und die Leute stellen Fragen, und man muss sich erklären. Man muss arbeiten.

Dort entspannst du dich. Du streifst diese Kleider ab. Sie beginnen, von dir abzufallen, diese Gedankenformen, diese Kleider, diese Identitäten und alles, was du all diese Zeit mit dir rumgetragen hast. Du beginnst, dich zu entspannen, zu dehnen und diese andere Luft zu atmen. Dann, allmählich, wenn du diese Meditation über viele Jahre praktizierst, beginnst du aufzuwachen...“

Musste weder viele Jahre Meditation praktizieren noch wurde die Meditation zur lebendigen Gegenwart mit den obigen Tipps. Bei mir gab es nur „einen Grad“.
T.S. Eliot spricht über einen "Zustand völliger Einfachheit...
Würde noch anhängen (zumindest für mich) völliger Einfachheit dorthin zu kommen; 1 Grad, in diese immer tiefer gehende, mystische Erfahrung(!), wer du bist, was du bist. ..

Marsianer hat geschrieben:Es gibt ja so einige verschiedene Ansätze von "Meditation", die durch irgendwen gelehrt werden. Es mag sein, daß es auch soeinen gibt.


Und bei dir? Oder auch anderen? Kenne das ja nicht. Vor allem nicht in der Form, daß viele Menschen anwesend sind.

Sarah hat geschrieben:[...] Der heilige Basilius betrachtet die Stille nicht nur als asketische Notwendigkeit für das Leben im Kloster, sondern als Voraussetzung für eine Begegnung mit Gott.


Louis hat geschrieben:„Stille“ oder Alleinsein?


Marsianer hat geschrieben:Stille, es geht im Zitat klar um Klosterleben. Stille wird aber meist wohl den Menschen dahin führen sich selbst zu erkennen, zu verstehen und auch mehr für sich stehen zu können.


Stille, demzufolge mehrere Menschen untereinander als Voraussetzung für eine Begegnung mit Gott?
Hatte diese Begegnung mit Gott nicht auch Christus?
Die Versuchung Jesu ist eine Episode, die in den drei synoptischen Evangelien des Neuen Testaments erwähnt wird: Jesus von Nazaret fastet ALLEIN in der Wüste

Was ist für dich der Unterschied zwischen Stille und Alleinsein.
Alleinsein, Stille inbegriffen, für eine Begegnung mit Gott Geist.
Stille, mehrere Menschen untereinander als Voraussetzung für eine Begegnung mit Gott?

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Re: Stille / Leere

Beitragvon Louis » Sa 16. Jul 2022, 11:59

Marsianer hat geschrieben:... und dabei kann Stille meiner Meinung sicherlich wieder eine Rolle spielen.


Sarah hat geschrieben:... Der heilige Basilius betrachtet die Stille nicht nur als asketische Notwendigkeit für das Leben im Kloster, sondern als Voraussetzung für eine Begegnung mit Gott.


Es war nicht die Stille.
Sonniger Tag, keine Entspannung die Gartenbank im Schatten.
Da gibt es immer gewisse Geräusche. Vogelgezwitscher, die Sirene eines Zuges aus der Ferne, Bächlein plätschert... vieles möglich, nur eben keine wirkliche Stille.
Augen etwas abgesenkt, passende Musik zum hineingleiten.
Das Alleinsein im Wissen, Allein zu bleiben, war das Ausschlaggebende
(bei mir zumindest). Wie nennt man diese Form der Meditation, den einen Grad „in diese immer tiefer gehende mystische Erfahrung wer und was du bist“ - die Begegnung mit Gott „im jetzt“ - hier, zu Lande. Σαμάντι [סמדהי / Samánti]?

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Re: Stille / Leere

Beitragvon Marsianer » Mo 18. Jul 2022, 14:26

Louis hat geschrieben:Kann mir nicht vorstellen, daß Wesen die eine Vision hatten, unter mehreren Menschen waren?

Wenn es bei Stille auch in der Beschreibung Sarahs darum ginge zuzuhören, dann würde ich keine Einschränkung solcher Art machen. Aber Menschen, die dem fern sind soetwas Raum in sich zu geben, für die spielt darin äußere Stille eine größere, entscheidendere Rolle, würde ich sagen.
Am Rande, „die Kraft des Höchsten wird dich überschatten“.

Ja?
Musste weder viele Jahre Meditation praktizieren noch wurde die Meditation zur lebendigen Gegenwart mit den obigen Tipps.

Ja, Tipps solcher Art haben vor allem wohl den Zweck eventuell Menschen dahinzubringen, die nicht soetwas erfahren. Daß die bewußte Anwendung von irgendwelchen Methoden von außen, vermittelt von Seiten anderer Menschen, die zwingende Voraussetzung für solches Erfahren ist, halte ich für ein großes Mißverständnis. Aber es ist als Haltung offenbar beliebt, weil Menschen sich mit solchen Ansichten gut "aufspielen", "wichtig machen" können.
Bei mir gab es nur „einen Grad“.

Worum es sich dabei wohl handelt?
Und bei dir? Oder auch anderen?

Ich habe von Menschen vermittelte Methoden nur selten und mal kurz ausprobiert und würde sagen, daß das keine Rolle für mich spielte, mir eher fremd, stumpf blieb, sondern viel eher Dinge mir selbst und aus mir zu erschließen und das u.a. auch nicht aus menschensprachlich Formuliertem. Eine große Rolle spielte bei mir durchaus auch äußere Stille, zu der es mich aus meinem Inneren zog, aus meiner Seele könnte man sagen.
Kenne das ja nicht. Vor allem nicht in der Form, daß viele Menschen anwesend sind.

Wir wären hier noch beim Beispiel eines Klosters?
Stille, demzufolge mehrere Menschen untereinander als Voraussetzung für eine Begegnung mit Gott?

Stille, mehrere Menschen untereinander als Voraussetzung für eine Begegnung mit Gott?

Nur Stille, nicht mehrere Menschen, die in einer Situation anwesend wären.
Was ist für dich der Unterschied zwischen Stille und Alleinsein.
Alleinsein, Stille inbegriffen, für eine Begegnung mit Gott Geist.

"Alleine" ist nach meiner Einschätzung wieder so ein Begriff, den Menschen recht unterschiedlich für sich definieren. Ich würde sagen "alleine" (begrifflich steckt da z.B. das "All-eine" drin) könnte bezeichnen, wenn jemand sich gerade nicht in Anwesenheit anderer Menschen befindet. Viele fassen Medienkonsum darin wohl nicht ein, sagen sie seien alleine gewesen und hätten z.B. ein Buch gelesen. Äußere Stille wäre noch mehr, auch eine Abwesenheit von anderen deutlichen Reizen, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen können. Und in einer äu0eren Stille käme es dann darauf an, wie der Mensch sich zu ihr stellt, ob er sich in Richtung innerer Stille bewegen möchte, die am Anfang dann nach jahrelanger innerer Verwahrlosung meist noch ein tüchtiges Stück entfernt liegt.

Aber bedeutende äußere Stille ist nicht zwingend nötig, wie auch oben schon zur Sprache kam. Viel bedeutender ist wohl der allgemeine Lebenstakt. Wie hoch "tourt" er oft? Mit wieviel schlägt er sich herum? Ist eine "Meditationswoche", die jemand bucht nur ein extremer Kontrast zu einem extrem besinnungslosem Alltag? Ich würde sagen, die Gestaltung des längerfristigen Alltags spielt eine große Rolle, größer als irgendwelche gebuchten Seminare, die im Alltag eher "Ausnahme" bleiben, mehr eine Art Fremdkörper des Lebenswandels.
Augen etwas abgesenkt, passende Musik zum hineingleiten.

Hm.
Wie nennt man diese Form der Meditation, den einen Grad „in diese immer tiefer gehende mystische Erfahrung wer und was du bist“ - die Begegnung mit Gott „im jetzt“ - hier, zu Lande. Σαμάντι [סמדהי / Samánti]?

Geht es da überhaupt um eine Form der Meditation, nicht eher um spirituelles Erfahren (ein Ergebnis also, wenn man so will)?

Louis
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Re: Stille / Leere

Beitragvon Louis » Fr 22. Jul 2022, 12:34

Marsianer hat geschrieben:Wenn es bei Stille auch in der Beschreibung Sarahs darum ginge zuzuhören, dann würde ich keine Einschränkung solcher Art machen. Aber Menschen, die dem fern sind soetwas Raum in sich zu geben, für die spielt darin äußere Stille eine größere, entscheidendere Rolle, würde ich sagen.


Denke gehöre eher zu denjenigen, für die äußere Stille eine größere Rolle spielt.
Stille ist für mich Stille, und da will ich allein sein. Das geht nur in der Natur.[/quote]

Marsianer hat geschrieben:Ja?


Ja? Ja. ;)

Marsianer hat geschrieben:Ja, Tipps solcher Art haben vor allem wohl den Zweck eventuell Menschen dahinzubringen, die nicht soetwas erfahren. Daß die bewußte Anwendung von irgendwelchen Methoden von außen, vermittelt von Seiten anderer Menschen, die zwingende Voraussetzung für solches Erfahren ist, halte ich für ein großes Mißverständnis. Aber es ist als Haltung offenbar beliebt, weil Menschen sich mit solchen Ansichten gut "aufspielen", "wichtig machen" können.


Ja. Gibt es nicht dennoch einen „Basis-Weg“. Kurzfassung: Hinlegen, „richtiges“ Atmen, Entspannen, Entspannen, Entspannen... danach führt dich nicht selten ein „spiritueller Meister“ dorthin (wo er möchte.) So in etwa?

Marsianer hat geschrieben:Worum es sich dabei wohl handelt?


Um den „höchsten“ Grad. ;)

Marsianer hat geschrieben:Ich habe von Menschen vermittelte Methoden nur selten und mal kurz ausprobiert und würde sagen, daß das keine Rolle für mich spielte, mir eher fremd, stumpf blieb, sondern viel eher Dinge mir selbst und aus mir zu erschließen und das u.a. auch nicht aus menschensprachlich Formuliertem. Eine große Rolle spielte bei mir durchaus auch äußere Stille, zu der es mich aus meinem Inneren zog, aus meiner Seele könnte man sagen.


Gut. „Äußere Stille“... Wie ich denke die Basis, für „andere, höhere Sphären“.

Marsianer hat geschrieben:Wir wären hier noch beim Beispiel eines Klosters?


Ist mir bewusst. War bisher „nur“ in einem Nonnenkloster. Alleine ist man da selten?

Marsianer hat geschrieben:Was ist für dich der Unterschied zwischen Stille und Alleinsein.

Stille: 46.000 Menschen in einem Fußballstadion, keiner sagt ein Wort...
Alleinsein: Keiner sitzt neben mir, „Stille“, außer die Geräusche der Natur, denn ich bin Alleine, in der Natur. Wie Jesus in der Wüste.. So in etwa.

Marsianer hat geschrieben:Äußere Stille wäre noch mehr, auch eine Abwesenheit von anderen deutlichen Reizen, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen können.


So war‘s gemeint. Alleine, Äußere Stille.

Marsianer hat geschrieben:Aber bedeutende äußere Stille ist nicht zwingend nötig...


Für mich schon.

Marsianer hat geschrieben:Geht es da überhaupt um eine Form der Meditation, nicht eher um spirituelles Erfahren (ein Ergebnis also, wenn man so will)?


(Das Endergebnis). Mehr geht nicht.

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Re: Stille / Leere

Beitragvon Marsianer » So 24. Jul 2022, 17:46

Louis hat geschrieben:Gibt es nicht dennoch einen „Basis-Weg“. Kurzfassung: Hinlegen, „richtiges“ Atmen, Entspannen, Entspannen, Entspannen... danach führt dich nicht selten ein „spiritueller Meister“ dorthin (wo er möchte.) So in etwa?

Ich bin da eher skeptisch.
Wie ich denke die Basis, für „andere, höhere Sphären“.

Auch Sarah sieht es wohl nicht pauschal so, wenn Stille jemanden innerlich verändert hätte. Dann kann innen "Stille" sein auch wo die äußere Situation nicht ruhig wäre.
Stille: 46.000 Menschen in einem Fußballstadion, keiner sagt ein Wort...

Hm, interessant. Vermutlich nur kurz, aber es könnte als intensiv erfahren werden wegen dem Kontrast zum sonstigen Geschrei und wegen der großen Anzahl von Menschen, die einige Momente gleichzeitig still wären?
Alleinsein: Keiner sitzt neben mir, „Stille“, außer die Geräusche der Natur, denn ich bin Alleine, in der Natur. Wie Jesus in der Wüste.. So in etwa.

Aha, aber während eines Sturms z.B. nicht?
Marsianer hat geschrieben:Geht es da überhaupt um eine Form der Meditation, nicht eher um spirituelles Erfahren (ein Ergebnis also, wenn man so will)?

(Das Endergebnis). Mehr geht nicht.

Naja, aber vielen Menschen mag es in soeiner Situation so vorkommen. Viele, die dies oder das "spirituell" (als hellem Moment, der sehr verschieden geartet ausfallen kann) erfahren neigen dazu dies dann sehr hoch einzuordnen, denn für sie war das außerordentlich, oft jenseits von "Erträumtem"/Erwartetem.

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Re: Stille / Leere

Beitragvon Louis » Mi 27. Jul 2022, 04:20

Marsianer hat geschrieben:Ich bin da eher skeptisch.


Aha. Aber man liest immer wieder davon. Atmen und Entspannen, die Grundlage für eine Meditation. Was würdest du als „Basis“ nennen?
Ich denke, bei jedem ist es etwas anders? Ich bemerkte, daß ich während der Meditation weder „tief“ atmete, schon gar nicht entspannt war. Ganz im Gegenteil.

Marsianer hat geschrieben:Auch Sarah sieht es wohl nicht pauschal so, wenn Stille jemanden innerlich verändert hätte. Dann kann innen "Stille" sein auch wo die äußere Situation nicht ruhig wäre.


Auch Sarah sieht es wohl nicht pauschal so? Hat sie das erwähnt?
Ja, innen „Stille“ kann auch sein wo die äußere Situation nicht ruhig wäre. Erwähnte es, das Vogelgezwitscher, der Wildbach... ;)

Marsianer hat geschrieben:Hm, interessant. Vermutlich nur kurz, aber es könnte als intensiv erfahren werden wegen dem Kontrast zum sonstigen Geschrei und wegen der großen Anzahl von Menschen, die einige Momente gleichzeitig still wären?


Das meinte ich nicht. Mir geht es darum, daß „Stille“ für mich bedeutet: eine Situation ohne Geräusche.
Wikipedia: Die Stille (von althochdeutsch stilli: ohne Bewegung, ruhig, ohne Geräusch) bezeichnet in der deutschen Sprache die empfundene Lautlosigkeit, ...

Alleinsein: Niemand ist da, außer ich selbst. Geräusche nehme ich höchstens aus der „Natur“ war.

Marsianer hat geschrieben:Aha, aber während eines Sturms z.B. nicht?


Wieso während eines Sturms nicht?
Sagte doch Alleinsein. Der Sturm ist ein Geräusch aus der Natur. ;)
(Bei mir hat es keinen Sturm gegeben, war ein sonniger Tag mit einem lauen Lüftchen.)

Marsianer hat geschrieben:Naja, aber vielen Menschen mag es in soeiner Situation so vorkommen. Viele, die dies oder das "spirituell" (als hellem Moment, der sehr verschieden geartet ausfallen kann) erfahren neigen dazu dies dann sehr hoch einzuordnen, denn für sie war das außerordentlich, oft jenseits von "Erträumtem"/Erwartetem.


War bei mir nicht so.
Bin damals an einen Punkt angekommen, wo es nicht mehr „weiterging“. Das „wer und warum bin ich hier“.
Deswegen befasste ich mich mit der Meditation.
Natürlich war dieses Ereignis jenseits von Erwartetem und ich ordnete es nicht sehr hoch ein, sondern dankte Gott dafür. Weil es mir durch diese Meditation bewusst geworden ist, wer und warum ich bin...

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Re: Stille / Leere

Beitragvon Louis » Mi 27. Jul 2022, 04:24

Louis hat geschrieben:...dankte Gott dafür. Weil es mir durch diese Meditation bewusst geworden ist, wer und warum ich bin...


Das meinte ich Marsianer, „mehr geht nicht“!

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Re: Stille / Leere

Beitragvon Louis » Mi 27. Jul 2022, 04:26

Louis hat geschrieben:
Louis hat geschrieben:...dankte Gott dafür. Weil es mir durch diese Meditation bewusst geworden ist, wer und warum ich bin...


Das meinte ich Marsianer, „mehr geht nicht“!


P.S.
Und da spielt es für mich keine Rolle mehr, wie diese Form der Meditation eventuell genannt wird, oder wie ich dort hingekommen bin...

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Re: Stille / Leere

Beitragvon Marsianer » Mi 27. Jul 2022, 10:06

Louis hat geschrieben:Aber man liest immer wieder davon. Atmen und Entspannen, die Grundlage für eine Meditation.

Allerdings, das wird von großen Menschenschulen breit gelehrt.
Was würdest du als „Basis“ nennen? Ich denke, bei jedem ist es etwas anders?

Vorher war es von dir her noch eine Frage: Gibt es einen Basis-Weg?

Ich würde sagen: Die Seelenwesen sind verschieden und es ist ein klassisches Problem bei Menschenlehren, daß sie oft von der Wesensart eines Gründer-Lehrers ausgehen und diese auf alle Menschen verallgemeinern. Oder es in der Breite faktisch zumindest darauf heruntergebrochen wird, weil "den erfahrenen Anhängern" die Fähigkeiten fehlen mehr zu differenzieren. Teile ich als eigene Einschätzung so ähnlich auch nicht das erste Mal mit. ;)
Ich bemerkte, daß ich während der Meditation weder „tief“ atmete, schon gar nicht entspannt war. Ganz im Gegenteil.

Ich auch nicht. Aber es hat vielleicht eine andere Wirkung auf "körperlichere" Menschen? Vor allem auf welche, die in ihrem Zustand stark kaum mehr als das, fast gar nicht darüber hinausgehend sind?
Auch Sarah sieht es wohl nicht pauschal so? Hat sie das erwähnt?

Sinnvoll erscheint für mich hier vor allem erstmal dies nochmal zu verlinken, weil es die Überlegung scheinbar ein Stück weit auf den Kopf stellt:
Sarah, Merton zitierend hat geschrieben:Katholiken, die sich mit dieser Art von Lärm verbinden, die in das Babel der Zungen eintreten, werden bis zu einem gewissen Grade Verbannte aus der Stadt Gottes.

viewtopic.php?p=3864#p3864
Alleinsein: Niemand ist da, außer ich selbst. Geräusche nehme ich höchstens aus der „Natur“ war.

"Unnatur"/Kultur aus Faktor, welcher (gemäß dem Zusammenhang eher angenehmes, "erhebendes") "Alleinsein" aufhebe?
Der Sturm ist ein Geräusch aus der Natur. ;)

Ein "Indianer" (Sehnsuchtsklischee) und dessen Wirken vielleicht auch? ;)
Bin damals an einen Punkt angekommen, wo es nicht mehr „weiterging“. Das „wer und warum bin ich hier“.
Deswegen befasste ich mich mit der Meditation.

Aha.
Natürlich war dieses Ereignis jenseits von Erwartetem und ich ordnete es nicht sehr hoch ein, sondern dankte Gott dafür.

Hm, ist das jetzt nicht Wortklauberei? du hast es wohl schon vielfach sinngemäß als "hohe Erfahrung" beschrieben gehabt?
Weil es mir durch diese Meditation bewusst geworden ist, wer und warum ich bin...
Das meinte ich Marsianer, „mehr geht nicht“!

Zumindest ist es zentral.

Wobei, wenn ich jetzt an Aussagen zu "Aufgaben" denke, ich auch wieder etwas skeptisch werde, was die Erfahrung angeht.


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