Agape hat geschrieben:Wozu haben wir einen Verstand? Kann er uns unter Umständen im Wege stehen - oder haben wir mit ihm lediglich ein Werkzeug an die Hand bekommen, um zum Beispiel Dinge aus verschiedenen Perspektiven heraus zu analysieren?
Die erste Frage wäre wohl wieder, was dieses Ding eigentlich sein soll, das "Verstand" genannt würde.
Gibt es Dinge/Situationen, in denen ein solches Analysieren nicht förderlich ist - sogar in die Irre führen kann?
Analysieren, aha. Ich würde sagen, das wäre ein Punkt, der als zutreffend gesehen werden könnte. etwas wird als analysiert. Was genau? Und was würde dabei vielleicht weniger Berücksichtigung finden?
Oder ist es in jedem Fall von Bedeutung, Dinge mittels Verstand zu Ende zu denken?
Um was zu tun, wäre da wohl die Frage? Wenn einem was egal wäre, dann wäre es demnach wohl wenig von Bedeutung dies was egal wäre genauer zu analysieren.
Inwiefern ist der Verstand ein Hindernis, wenn es um spirituelle Erkenntnis geht?
Gar nicht, nach meinen Begriffen. Aber es gibt ja Leute, die unter "Herz" vielleicht etwas verstehen, das "nur Liebe will" und unter "Verstand" vielleicht auch etwas in der Art. Wie ich es sehe, wäre das aber zumindest ja nicht der biblische Begriff von "Herz". Laut Bibel kann "das Herz" eines Menschen so oder so ausgerichtet sein und entspricht nicht einem bestimmten Geist/Vater.
Wie verhält sich der Verstand im Vergleich zu Intuition?
Ich würde sagen, gar nicht. Eher verhält der Mensch sich zu Intuition oder anderen Eindrücken verschiedenster Art und berücksichtigt sie in Folge dessen mehr oder weniger und demzufolge wäre sein "Verstand" dann ausgerichtet.
Ist es sinnvoll, mittels Verstand "zu verstehen"
Neben dem, was ich eben schon schrieb würde ich "Verstand" für etwas halten, das "der göttlichen Weisheit" entspricht. Agape (übrigens entsprechend "Herz" aus Agape/rein himmlischem Vater) will alles in Liebe (Agape, sich selbst) erstrahlen sehen. In der Auseinandersetzung mit der Agape-Tat nun ergab sich die Frage: Was kann ich tun, um alles in der Liebe erstrahlen zu lassen? Das wäre die "göttliche Weisheit", die sich in dieser Weise aus der handelnden Agape quasi von selbst ergibt.
Was findet sich beispielsweise in der Bibel zum Thema Verstand?
Da mag es Differenzen in den Übersetzungen geben, es wäre also vielleicht eine sinnvolle Frage, um welche Stellen es einem ginge und was da jeweils im Grundtext stehen würde und was das denn so für ein Wort wäre.
Sprüche 3,5 „Vertraue auf den Herrn mit deinem ganzen Herzen, und stütze dich nicht auf deinen Verstand.“
Naja, die (menschlichen) "Weisheitsbücher" werden sich als jüdisch bezeichnender Tradition als die Teile betrachtet, die am wenigsten inspiriert seien. Der Autor verwendet darin "Verstand" soweit zu erkenen eher wie andere heute "Herz". Dann wohl in einem Sinne, der bezeichnet, wenn ein Mensch sich schwertut "Abweichendes" zu glauben, selbst wenn er es sieht. Oder was er nicht "in fleischlicher Gesinnung" kontrollieren zu können wähnt oder etwas wenigstens nur als "dumpfe. blinde Naturkraft" betrachten kann, mit der er dann eben entsprechend fleischlich-menschlicher Möglichkeiten umgehen müsse?
bibelstudium.de hat geschrieben:Der Gegensatz ist also nicht der Verstand und das Herz, sondern der Herr und wir.
Einverstanden.