„Die Wahrheit ist“, sagt Dessel, „Sex verbessert die Lebensqualität – ein sehr wichtiger Faktor für ein langes und zufriedenes Leben“.
Die Wissenschaft gibt Dessel Recht: Schon länger ist klar, dass Sexualität eine wichtiger Faktor für ein langes gesundes Leben ist.
https://www.welt.de/gesundheit/article1 ... esund.html
Dazu ein Kommentar einer Leserin:
Rein nach dem Text müsste ich dann ja "ungesund" sein und ein kurzes Leben haben.
Stimmt. Aber offenbar nur bedingt - vielleicht für diejenigen, die daran glauben? Aber weshalb wird mit solchen „Ratschlägen“ oft kritiklos umgegangen und diese teils sogar „gerne“ übernommen? Könnte es eventuell sein, dass man sich dadurch sich selbst und auch anderen gegenüber rechtfertigt, nach etwas (in diesem Beispiel Sexualität) geradezu „süchtig“ zu sein? Sich von etwas abhängig zu fühlen, das vom eigenen Inneren ablenkt, weil man dort etwas vermutet - sogar teils auch schon wahrgenommen hat - womit man lieber nicht in Berührung kommen möchte?
Solche „Gesundheitsratschläge“ könnten dann eine willkommene Gelegenheit sein, die Wahrheit hinsichtlich einer Abhängigkeit von irdischen Genüssen aller Art noch weiter als sonst von sich zu weisen und sogar eine schlüssige, gesellschaftstaugliche Erklärung dafür zu finden.
Ein weiterer Leser äusserte sich dazu folgendermassen:
So langsam wird dann auch ein altes Muster erkennbar: Menschen stellen gerne alles, worauf sie irgendwie Lust haben, nach dem sie süchtig sind, als Faktor von Gesundheit dar. So kommen Kritiker rhetorisch gesehen etwas in die Defensive.
Ja. Etwas, was als „gesund“ propagiert wird, darf doch nicht angezweifelt werden - oder doch?
Auf meine Frage, wie denn meine eigene These - „süchtig danach zu sein, mich frei von jeglicher Sucht zu fühlen“ gedeutet werden könnte - antwortete der Leser:
Ich habe das hier mal als Sucht bezeichnet, worum es da ging. Diese Leute sehen das dann ja in der Regel zumindest in ihrer "Öffentlichkeitsdarstellung" jeweils anders. Damit wäre auch im biblischen Sinne wohl etwas gemeint, das eben das Gefühlsleben eines Menschen "versklavt", ihm so beherrscht und wenn man an diesen aktuell dort verwendeten Begriff der Stille anknüpfen wollte, den Menschen eben von solcher inneren Stille abhält, indem er in dieser Sucht, diesen "Bedürfnissen" festhängt. Es kann auch oft in einem Menschen ein gewisses "fleischliches Grundniveau" geben, das eher konstant wirken würde. Leid, z.B. wenn derjenige sich überraschend körperlich verletzt, kann dann das Fleisch "verstören" und dessen eigene Seele dann erstmal klarer erkennbar machen. Soetwas versuchten manche Menschen ja wohl auch z.B. durch "Selbstgeißelungen" an sich zu bewirken, wobei die nicht unbedingt gleichartig wirken, weil ihnen z.B. der Schock unabsichtlicher Verletzungen, Leiden abgeht.
Inwiefern muss ein Mensch zuerst Leid erfahren, um zur Wahrheit zu erwachen? Gäbe es weitere Möglichkeiten, zum Beispiel die (Rück)Besinnung auf das, was uns in Wahrheit am Leben erhält?