Gunung Padang besteht aus fünf Steinterrassen sowie Stützmauern und Verbindungstreppen, die sich über einem erloschenen Vulkan erheben. Zwischen 2011 und 2014 untersuchten Natawidjaja und seine Kollegen die Stätte mit verschiedenen Prospektionsmethoden, um in das Innere der Terrassen zu blicken. Sie identifizierten vier Schichten, die ihres Erachtens verschiedenen Bauphasen entsprechen. Bei der innersten Schicht handelt es sich um einen Kern aus steingewordener Lava, der »sorgfältig bearbeitet« wurde, wie es in der Studie heißt. Darüber lägen Steinschichten, die wie Ziegelsteine angeordnet seien. Die Schichten datierte die Forschergruppe mit Hilfe der 14C-Methode: Sie ließ das Alter der Sedimente bestimmen, die zwischen den Steinen steckten und mit einem Bohrkern hervorgeholt wurden. Die erste Bauphase fand demnach vor 16 000 bis 27 000 Jahren statt. Weitere Aufschüttungen seien dann in der Zeit von vor 7500 bis vor 8000 Jahren erfolgt. Die letzte Schicht, zu der die sichtbaren Stufenterrassen gehören, habe man vor zirka 3100 bis 4000 Jahren angelegt.
Laut Dibble fehlen aber eindeutige Belege dafür, dass die Schichten im Untergrund einst von Menschenhand aufgetürmt wurden. Sie könnten nämlich auch das Ergebnis natürlicher Verwitterungsvorgänge sein. Vielleicht waren die Steine auch den Hang hinabgerollt und an bestimmten Stellen zu Liegen gekommen. Natawidjaja widerspricht. Die säulenförmigen Steine seien zu groß und lägen zu geordnet im Boden, als dass sie einfach dorthin gerollt sein könnten. »Die sauber angeordneten, bearbeiteten und massiven Felsen, von denen einige bis zu 300 Kilogramm wiegen, machen es unwahrscheinlich, dass sie [auf natürliche Weise] über größere Entfernungen verschoben wurden.«
https://www.spektrum.de/news/indonesien-steht-hier-eine-pyramide-aus-der-letzten-eiszeit/2200135