Buddhismus und andere Lehren , Weisheiten daraus

[Goldmädchen]

Das gefiel mir sehr gut, wie einfach erklärt wird, was passieren kann, wenn man diese Art Meditation macht oder Zen macht ( habe das eben gelesen ) :

Das Geheimnis des Zen ist, dass es kein Geheimnis gibt. Wer die Erleuchtung erlangt, ist von Illusionen befreit. Das Ich löst sich auf und die Probleme finden kein Ich mehr, an dem sie sich festhalten könnten

[Marsianer]

Wo wir wieder bei der Frage wären, was in dem Zusammenhang mit einem "Ich" gemeint sein könnte. ;)

[Goldmädchen]

gute Frag, aber ich kann das gerade nicht beantworten, vor ein paar Tagen hätte ich es gekonnt.
Wenn ich so schätze : Das Ich meint alles was nicht das hohe Bewusstsein ist. Die 5 Sinne, den Willen und ach das kann ich mal ein anderes Mal nachreichen. Da habe ich neulich ein Video drüber angehört vom dem hochgeschätzten Hinnerk Polenski.

[Goldmädchen]

Die letzte Frage kann ich Dir nicht so genau beantworten, es wäre wohl dieses NEN-NEN-NEN.
Ich wollte mal etwas anderes zum Nachdenken einbringen. Hörte mir gerade einen Podcast an über ZEN. Ein Lehrer wurde da interviewt.
Er meinte ab Minute 6.37 :

Die zentrale Lehre Buddhas war, wir wollen das Rad der Wiedergeburt unterbrechen, wir wollen ins Nirwana eingehen. Leben ist Leiden. Deswegen ist Buddhas Lehre der Weg zur Überwindung des Leidens. Erstmal erkennen das wir leiden, warum leiden wir und dann den Weg beschreiten und das Leiden überwinden. Das heißt aus diesem Rad der Wiedergeburt aussteigen.

Was Leiden ist habe ich wohl nicht erkannt. Denn sonst würde ich mich nicht eben gefragt haben, wieso Leben, Leiden ist und wieso es nicht sogar was Gutes ist, wenn wir wieder geboren werden auf der Erde uns darüber nicht freuen oder freuen sollen. Sicher gibt es Menschen, die diese Aussicht freut. Höre mir aber jetzt mal den Podcast zu Ende an.

https://www.youtube.com/watch?v=wu4nI3q ... 80&t=1297s

[Marsianer]

Ja, soetwas wie im Zitat ist soweit ich weiß eine Grundlage des Buddhismus. Vielleicht hat diese Perspektive auch damit zu tun wenigstens eine Ahnung zu haben, in welchem Zustand man leben könnte, wenn man mehr über den Dingen stehen würde? Du hattest dich teils aber auch schon über äußere Umstände in deinem Dasein so geäußert, daß du sie als Last empfindest?

[Goldmädchen]

Vielleicht hat diese Perspektive auch damit zu tun wenigstens eine Ahnung zu haben, in welchem Zustand man leben könnte, wenn man mehr über den Dingen stehen würde? Du hattest dich teils aber auch schon über äußere Umstände in deinem Dasein so geäußert, daß du sie als Last empfindest?

Da hast du wohl recht, aber dann muss man sich schon damit beschäftigen- was ist ich oder was ist Leiden. Wenn man zu diesen Fragen gerade keinen Zugang hat, keinen Sinn dahinter sieht sich so etwas zu fragen, dann kann es passieren, dass man weil man sich gerade gut fühlt ( hoch schwingt ) sich fragt, wieso Leben immer Leiden bedeutet. Der Verstand sagt " Es gibt doch auch so viel Schönes auf der Welt zu erleben ". Man kann das Leben genießen, es schließt aber nicht aus, dass man nicht wieder inkarnieren möchte auf die irdische Welt. Weil man lebt dann in anderem Bewusstsein, losgelöster unabhängiger von Materiellem oder Äußerlichkeiten / Oberflächlichem. (Oberflächlichem Glück ). Und da wäre auch die Frage, wieso man nicht wieder inkarnieren möchte, wenn man so etwas erkannt hat oder kann. : ) Ich habe mich die Tage erinnert, dass ich solche Zeiten kannte, wo mir Manches dann ganz anders vorkam, ich an Hindernisse anders ran gehen konnte. Entspannter. Und das ist dann weniger Leiden gewesen und daher die Frage, wieso ist Leben immer Leiden. Oder man könnte sagen, das spirituelle Leben ist das wahre Leben. Das andere meint die Matrix. Diese ist irdisch.

[Goldmädchen]

Dann möchte ich auch noch ein Interview empfehlen als Alternative zu einem Krimi oder Spielfilm, etwas nicht so anstrengend zu Verstehendes, zum Entspannen am Abend. Ich bin bis ca Minute 10 heute gewesen. Nun höre ich es mir mal zu Ende an.

https://www.youtube.com/watch?v=9xTj3LE3hgA&t=1108s

[Marsianer]

Zwei Leute, die es wohl gut verstehen sich in dieser Welt zu bewegen. Der "Gast" wohl wieder mal Richtung "Nondualität" orientiert. Kann man sich gut anschauen, ist kurzweilig gehalten. Allerdings habe ich nicht den Eindruck gewonnen der Gast habe spirituell gesehen so viel erkannt. Eher ist er eben sojemand, der wegen seiner Art wohl als Kursveranstalter eine gewisse Beliebtheit aufweisen kann. Bei 15:00 meint er, niemand könne seiner Erlösung entgehen. Das sehe ich klar nicht so. Aber ich verstehe wohl auch etwas ganz anders darunter.

[Goldmädchen]

Ja, da hast Du recht, ich sehe das auch nicht so. Interessant war auch als er den Schmelzer fragte, ob er an den Aufstieg der Menschheit glaube.
Dieser antwortete, dass er daran nicht glaubt, er gehe davon aus, dass manche Seelen hier her gekommen sind mit dem Willen sich nicht zu erinnern oder das diese noch so jung seien, nur ältere Seelen hegen diesen Wunsch oder hegten diesen vor der Verkörperung hier. Und er gehe davon aus, das daher die Menschheit nicht aufsteigen wird, aber einzelne Seelen. 10 %. Und dass es leichter für diese sein wird oder nun ist, da sich die Schwingung erhöht hat und weiter erhöhen wird. Ich gehe davon auch aus. Fand das Ende auch am interessantesten. Aber Du hast recht, der Berz hat so eine Art an sich, so dass er einige mit seinen Kursen anspricht und es geht sicher um die Non- Dualität bei ihm. LG

[Goldmädchen]

Ich habe eben das hier gelesen und fand das sehr einprägend und schön. Daher wollte ich es teilen mit euch. Diese Gedanken :

Wenn das Selbst das einzige ist was real ist, was sollte dieses Selbst für eine Motivation haben nach sich selbst zu suchen (6:33)?

Keine.
Warum schaust du Filme, deren Ausgang du schon kennst? Warum spielst du Gesellschaftsspiele bei denen es um nichts geht?
Das Selbst drückt sich selbst als Spiel aus. Es gewinnt nichts und verliert nichts.

Bei mir ist aber so, dass ich keine Filme anschaue die ich schon kenne. Auch Spiele solcher Art reizen mich nur selten. Meistens geht es ja schon um etwas und sei es nur der Spaß am Spielen. Aber das steht da so ja auch im vorletzten Satz. : )
Das Zitat steht unter einem Video. Ich habe es mir eben angehört. Es passt zu einem Erleben von mir vor zwei oder drei Tagen- ein guter Ratschlag dazu. Da hatte ich ja auch durch meditieren versucht mein Erwachen noch weiter zu gehen, noch mehr in das Erwachen zu gehen. Nun sagt er, dass das nicht nötig ist. Fand ich gut. Liegt aber an jedem selbst, was er erreichen möchte- was ihm genügt. Wobei er sagt, dass es dazu keiner Übung bedarf, dass sich das Erwachen weiter entfaltet, weil es von alleine mit der Zeit geschehen wird. https://www.youtube.com/watch?v=9_JVKZWz2i4

[Marsianer]

Wenn das Selbst das einzige ist was real ist, was sollte dieses Selbst für eine Motivation haben nach sich selbst zu suchen (6:33)?

[...]

Das Selbst drückt sich selbst als Spiel aus. Es gewinnt nichts und verliert nichts.

Wieso sollte das (eigene?) Selbst das einzige sein, was real ist? Aus der Perspektive des eigenen (körperbasierten und auch seelischen) Wahrnehmens ist frei nach Descartes ja ersteinmal nur klar, daß etwas ist, vielleicht "Ich" ("Ich erfahre, also bin ich"). Wenn der Gedanke im Zitat daran anknünfen wollte, dann wäre das wohl nur bedingt gelungen.

Ja, also schon wieder mal dieses "das irdische Dasein ist ein Spiel", "durch Verkörperungen in diesem Universum ist es Geist möglich zu erfahren, sonst wäre das Geist nicht möglich". Zumindest Letzteres halte ich bekanntlich für klar falsch, Tendenziell den angenommenen Zweck solcher körperlicher Existenz betreffend folglich auch Ernsteres.

Aber in (wirklich) buddhistischen Lehren gibt es ja den Begriff der Illusion, die eher etwas wäre, das zu überwinden ratsam wäre, da es Leiden hervorrufe. Das "real" oben könnte also meinen "keine Illusion". Aber wie stünde es dann mit "es drückt sich selbst als Spiel aus". Was wäre dann Karma? Ein Spiel (Illusionen?), durch das sich Selbst sich erst ausdrücken würde? Wozu dann Nirwana? Wozu überwinden der Illusionen?

Sucht das Selbst nach sich? Vielleicht, etwas sein bedeutet ja nicht automatisch, sich auch (völlig) zu verstehen, zu erkennen.

[Agape]

Wenn das Selbst das einzige ist was real ist, was sollte dieses Selbst für eine Motivation haben nach sich selbst zu suchen (6:33)?...]
Das Selbst drückt sich selbst als Spiel aus. Es gewinnt nichts und verliert nichts.

Wenn das irdische Dasein ein Spiel wäre - wie würde es sich anders gestalten, wenn es kein Spiel wäre? Kommen wir zum Spielen hierher? Und im Jenseits könnte dann möglicherweise nicht gespielt werden - dort wäre dann "der Ernst des Lebens" angesiedelt? Oder gibt es gar keinen Ernst - wäre es verwerflich, etwas als "ernsthaft" anzusehen? Weshalb denn dieses ganze Theater? Wozu Corona? Wozu Krisen?

Mir scheint eher diese Annahme eine Illusion zu sein, die man sich gerne macht, um an gewissen Lebensumständen nicht zu verzweifeln. Aber sind diese Umstände aufgelöst, indem man sie als "Laune eines Spiels" anschaut? Oder braucht es gar keine Auflösung - da auch diese nichts anderes als Illusion wäre?