Marsianer hat geschrieben:
Aus der zitierten Formulierung entnehme ich, daß es da vermutlich um eine Erwartung des Menschen/"Egos" gehe. "Sünde ist unser falscher Glaube, wir seien von Gott für immer getrennt." bedeutet genau betrachtet als Definition aber auch, daß die Erwartung eines Menschen vorübergehend von Gott getrennt zu sein demnach nicht Sünde wäre.
Nochmals ein ausführliches Zitat bezüglich des Verständnisses vom "Ego" im EKIW:
Zitat:
http://onlinemedia.bplaced.net/ein-kurs ... it-ego.htm Das Ego ist der Geist der Trennung, den wir als Seelen kollektiv als Mittel, um das Unreale wahrzunehmen, annahmen. Wir wollten erfahren, wie es sein könnte, etwas zu sein, was wir nicht sind. Nach diesem Gedanken der Neugier, vergassen wir zu lachen, und hier sind wir nun in dieser Welt, die wir Erde nennen.
Das Ego ist die Auswirkung dieser gemeinsamen Vereinbarung als Seelen. Nach tausenden von Jahren auf dem Planeten Erde, vergassen wir, dass dies unsere Vereinbarung war. So hat das Ego übernommen und tadelt die Welt und andere für das, was vor sich geht, anstatt dafür Verantwortung zu übernehmen und zu sehen, das ES selbst die eigentliche Ursache für alles Leiden und Chaos dieser Welt ist.
Das Ego bietet uns Lügen und macht uns glauben, dass es unser Selbst ist und dass seine Gedanken über uns wahr sind. Es ist eine sehr hinterhältige und manipulative Stimme.
Das Ego identifiziert sich als zu Hause im Körper und in dieser Welt und bleibt beschränkt in seinem Denkprozess. Es projiziert alles, was es denkt nach ausserhalb von sich und versucht dann aussen nach Antworten für die Probleme, die es selbst kreiert hat, zu suchen.
Kurz gesagt: Das Ego ist wahnsinnig und hat seinen Platz eingenommen als ein falsches Selbst, das uns daran hindert, uns an unser wahres Selbst zu erinnern. Das ist sein einziger Zweck.
Dieser Geist ist nicht klar und offen, er ist überladen und verwirrt. Es speichert "Informationen", die wir akzeptieren von denen ausserhalb von uns, einschliesslich unserer Eltern, Freunde, Fernsehen, spirituelle Lehrer, Magazine, Religionen, Plakatwände, Nachrichten, Filme, Regierungen, die Geschichte und mehr. Er ist unser konditionierter Verstand. Es agiert wie ein Filter, durch den wir die Welt sehen. Darum hat niemand eine akkurate Darstellung von dem, was wirklich vorgeht, denn jeder schaut durch seine eigene, von seiner Vergangenheit konditionierte Sicht auf das, was geschieht, weitergereicht von Generation zu Generation, um daran zu glauben. Doch nur weil der Geist etwas "glaubt", ist es noch nicht wahr.
Das Ego hält uns gefangen mit seinen brillanten Abwehrmechanismen. Es mag es, Dinge durch schöne Worte und Ideen mit Zuckerguss zu überziehen, sodass wir diese Gedanken akzeptieren und träumend darin schwelgen. Es benutzt Spiritualität und Religion, sexy Körper und viel Geld, um bestimmte Egos besser als andere Egos aussehen, handeln und sprechen zu lassen. Das Ego möchte, dass wir anders sind als alle anderen, und versucht so zu leben, dass es sich besser fühlt und aussieht in den Augen von anderen.
Das Ego ist gleichbedeutend mit Angst, kann sich aber ausdrücken als Ärger, Hass, Schuld, Eifersucht, Einsamkeit, Bekümmerung, Wertlosigkeitsgefühl, Mangel leidend, Frustration, Depression, physischer Schmerz, Verurteilung, um nur einiges zu nennen. Das Ego projiziert und attackiert genau diese Gedanken über uns selbst bei anderen und in der Welt. Es hält uns fokussiert auf das, was ausserhalb von uns ist, erinnert uns an die Vergangenheit und hält uns in Angst vor unserer unsicheren Zukunft. Das Ego springt von der Vergangenheit in die Zukunft, sodass wir nie eine beständige, erfreuliche Erfahrung im JETZT haben, dort wo alle Wahrheit liegt. Es wird uns an das letzte Mal erinnern als wir versagt haben, oder wenn andere in der Vergangenheit versagt haben, hält uns in Angst vor der Wiederholung dieser Muster und wird wütend auf andere für die Wiederholung der Probleme, die das Ego vorhersieht. Das Ego ist wirklich wahnsinnig.
Das Ego sieht sich als getrennt und legt auch Wert auf Trennung. Diese Trennung ist genau das "Problem", das die Welt hat, ihre EINZIGE Lösung ist Einheit. Doch das Ego hat einen wirklich guten Job darin getan, uns uninformiert zu halten über unseren eigenen vereinten Willen. Es wird sogar sagen, wir sollten das Ego einfach lieben und es willkommen heissen, weil es ein Teil unserer menschlichen Erfahrung ist. Dies ist nur ein Trick, damit wir seinen Lehren weiterhin glauben. Wir müssen an ihm vorbeischauen und es nicht umarmen, denn dadurch bleiben wir GESPALTEN.
Noch mal: Das Ego ist brillant in seinen Abwehrmechanismen und versucht alles, damit wir weiter darauf hören. Wir brauchen das Ego nicht, denn wir haben den ganzheitlichen Geist Gottes, den wir stattdessen akzeptieren können. Wir erwachen nun zu dieser Wahrheit und lassen sie das Ego ersetzen, anstatt unbewusst weiterzumachen mit dem, was uns in der Vergangenheit beigebracht wurde. Wir brauchen nicht mehr Angst zu haben oder uns in irgendeiner Weise anders zu fühlen als andere, da wir alle EINS sind.
Jenseits des Egos ist der Geist der Liebe, der uns erinnert an unendliche Einheit und Frieden. Wir müssen den Wahnsinn des Egos erkennen, um uns darüber hinaus zu bewegen zu dem, was geistig gesund ist.
Unsere Egos sind nicht, was wir sind, und unser Glauben an das Ego ist der Grund für alles Leiden und Schmerz. Es ist Zeit, dass wir auf das Ego sehen mit dem Licht, das wir sind, und seine Unwirklichkeit für uns selbst bezeugen. In dem Augenblick, in dem wir es als "nutzlos" erklären, wird es verschwinden, sich auflösen und kann ersetzt werden durch den Geist der Liebe.
Marsianer hat geschrieben:
Wobei ich es ehrlich gesagt etwas kurios finde, daß Schuld und diese erwartete Trennung für immer so eine allgemeine Rolle einnehmen.
Menschen, die sich mit ihrem Ego identifizieren (die meisten), wissen von nichts anderem. Sie wissen nichts von dieser Schuld - oder wollen es nicht wissen. Dazu dienen ihnen Abwehrmechanismen wie zum Beispiel Verleugnung (Verdrängung), Projektion, Angriffsverhalten. Tauchen dabei Konflikte auf, suchen viele ihr Heil bei Ärzten und Psychiatern/Psychologen, nehmen Medikamente ein oder fliehen in Süchte und Depression.
Ich sehe nicht, daß das ein Zustand wäre, der in der Bevölkerung überwiegend vorliegt. Oder ich verstehe die Hintergründe noch nicht gut genug wieso das immer wieder so betont wird. Es mag sein, daß das von Leuten die solche Bücher lesen öfter empfunden wird, aber an sich würde ich sagen, daß geringe Selbstreflektion und die Ansicht andere seien schuld eher "mehrheitsfähig" wäre.
Vergebung, hm. Ob das "Geist ergreifen" wäre?
Laut EKIW können wir Menschen nicht selbst vergeben, sondern durch das Annehmen der Sühne, die bewusste Konfrontation mit der Schuld und dem sich daraus ergebenden Fehlverhalten (siehe oben) ist eine Entscheidung gegen das Ego und für den HEILIGEN GEIST zu treffen. Indem diese Entscheidung getroffen wurde, kann Vergebung durch den HEILIGEN GEIST geschehen.
Wie kam es dazu?
Zitat aus EKIW (siehe Link oben):
Wenn Ein Kurs in Wundern über Schuld spricht, benutzt er das Wort anders als im gewöhnlichen Sprachgebrauch. Bei Letzterem schwingt immer die Assoziation mit, dass man sich für das schuldig fühlt, was man getan oder unterlassen hat. Schuld ist immer an konkrete Ereignisse aus unserer Vergangenheit geknüpft. Aber diese bewussten Erfahrungen von Schuld gleichen nur der Spitze eines Eisbergs. Bei einem Eisberg liegt eine riesige Masse unter der Meeresoberfläche. Sie repräsentiert hier, was Schuld ist. Schuld ist die Summe aller negativen Gefühle und Überzeugungen, die wir uns selbst gegenüber hegen, und aller negativen Erfahrungen, die wir mit uns selbst gemacht haben. Schuld kann sich also in Form von Selbsthass oder Selbstablehnung äußern, in Gefühlen von Inkompetenz, Versagen und Leere oder in dem Gefühl, dass es uns innerlich an etwas mangelt, dass etwas fehlt oder unvollständig ist.
Der größte Teil dieser Schuld liegt im Unbewussten. Deswegen ist das Bild eines Eisbergs so hilfreich. Die meisten der Erfahrungen, die anzeigen, für wie schlecht wir uns wirklich halten, befinden sich unterhalb der Bewusstseinsschwelle, was sie natürlich praktisch unzugänglich für uns macht. Die eigentliche Quelle all der Schuld ist der Glaube, dass wir durch die Trennung gegen Gott gesündigt haben. Als Folge begreifen wir uns als getrennt von allen anderen und von unserem Selbst.
Sobald wir uns schuldig fühlen, können wir nicht umhin, Bestrafung für das zu erwarten, was wir unserer Meinung nach an Schrecklichem getan haben, wie auch dafür, dass wir so furchtbare Kreaturen sind. Wie der Kurs lehrt, verlangt Schuld immer nach Bestrafung. Fühlen wir uns erst einmal schuldig, dann werden wir glauben, für unsere Sünden bestraft werden zu müssen. Psychologisch gibt es keine Möglichkeit, diesen Schritt zu vermeiden. Also haben wir dann Angst. Alle Angst, unabhängig von ihrer scheinbaren Ursache in der Welt, kommt von dem Glauben, dass wir für unsere Handlungen oder Unterlassungen bestraft werden sollten. Anschließend fürchten wir uns davor, wie die Strafe aussehen wird.
Da wir Gott als denjenigen ansehen, gegen den sich unsere eigentliche Sünde richtet, wobei die Sünde in der Trennung besteht, glauben wir nun, dass Gott selbst uns strafen wird. Wenn Sie bei der Lektüre der Bibel auf all die furchtbaren Stellen über den Zorn und die Rache Gottes stoßen, so liegt deren Ursprung in dieser Überzeugung. Das hat nichts mit der Wirklichkeit Gottes zu tun, denn Gott ist nur Liebe. Es stammt ausschließlich von der Projektion unserer Schuld auf ihn. Nicht Gott verstieß Adam und Eva aus dem Garten Eden, sie warfen sich selbst hinaus.
Sobald wir glauben, gegen Gott gesündigt zu haben, was bei uns allen der Fall ist, müssen wir vonseiten Gottes auch eine Bestrafung erwarten. Der Kurs spricht über die vier Hindernisse vor dem Frieden. Das letzte Hindernis ist die Angst vor Gott (T-19.IV-D). Selbstverständlich haben nur wir selbst, als wir anfingen, uns vor Gott zu fürchten, den Gott der Liebe in einen Gott der Angst, des Hasses, der Bestrafung und der Rache verwandelt. Das entspricht ganz den Wünschen des Ego. Sobald wir Schuldgefühle entwickeln, ganz gleich, aus welchem Grund, glauben wir nicht nur, dass wir tatsächlich schuldig sind, sondern auch, dass Gott uns töten wird. So verwandelt sich Gott, unser liebevoller Vater und einziger Freund, in unseren Feind. Ihn zum Feind zu haben ist zweifellos nicht gerade angenehm. Hier liegt also der Ursprung der Überzeugung, die Ihnen in der Bibel oder anderswo begegnet, dass Gott ein strafender Vater sei. Ihn für einen solchen zu halten heißt, ihn dieselben Egoqualitäten zuzuschreiben, die wir haben. Wie Voltaire einmal sagte: »GOTT schuf den Menschen nach seinem Ebenbild, und dann gab der Mensch das Kompliment zurück.« Der Gott, den wir uns geschaffen haben, ist in Wirklichkeit das Abbild unseres eigenen Ego.
Wäre vielleicht die Frage wie solches Erleben bei "durchschnittlichen Leuten" aussehen würde, bei denen wohl z.B. auch oft größere Sehnsucht nach menschlichem Bestätigtwerden vorliegen dürfte.
Ich denke, dass "durchschnittliche Leute" diesem eigenen Erleben eher ausweichend begegnen. Bezogen auf EKIW würde ein solches Erleben auf dem Denksystem des Egos beruhen - und genau dieses Bestätigungsbedürfnis dürfte unter anderem ein Grund dafür sein, Erkenntnisse und Lehrmeinungen vorzugsweise im Aussen zu suchen, diese oft unreflektiert zu übernehmen und dabei möglichst nicht anzuecken.