Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

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Marsianer
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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Marsianer » Di 17. Sep 2024, 12:59

Randnummer 593 hat geschrieben:O Jesus mein, es gibt nichts Besseres für die Seele als Erniedrigung. In der Verschmähung liegt das Geheimnis des Glücks. Wenn die Seele erkennt, dass sie aus sich selbst ein Nichts und lauter Elend ist und alles, was sie an Gutem hat, Gottes Geschenk ist, wenn sie alles in sich als geschenkte Gabe sieht und dass lediglich das Elend ihr Eigentum ist, bleibt sie in ständiger Demut vor der Herrlichkeit Gottes; Gott aber, der die Seele in dieser Verfassung sieht, verfolgt sie mit Seinen Gnaden.

Ich sehe mich halt nicht als "ein Nichts" und würde sagen, Seelen mit finstererer seelischer Substanz mögen sich "bei Licht" insbesondere nach Auslösung durch Jesus vor einer weitgehenden Ausnutzung dieser Auslösung zu Recht so erkennen können und auch den Kontrast von eigenem Zustand und Gottes Licht. Wenn alles Lichte in einer Seele aus Gott ist, dann würde ich das auch nicht als Gnade oder Gabe einordnen, sondern als ganz natürlich, da es eben keine andere Seelen belebende Lebendigkeit gibt als das Leben Gottes. Durch dieses belebt zu sein, sind die Geschöpfe ursprünglich gemacht und eingerichtet.

Was bliebe da halt von "Demut"?

Agape
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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Agape » Di 17. Sep 2024, 16:50

Marsianer hat geschrieben:
Randnummer 593 hat geschrieben:Wenn die Seele erkennt, dass sie aus sich selbst ein Nichts und lauter Elend ist

Ich sehe mich halt nicht als "ein Nichts"

Was würde in diesem Zusammenhang das oben zitierte „aus sich selbst“ bedeuten? Aus Gottes Geist heraus zu leben hiesse auch „aus sich selbst leben" (kein "Nichts" zu sein)“, weil es geistig keine Trennung (mehr) gäbe? Spricht das oben stehende Zitat eventuell dafür, dass diese Seele Gottes Geist noch nicht ergriffen gehabt hätte?

und würde sagen, Seelen mit finstererer seelischer Substanz mögen sich "bei Licht" insbesondere nach Auslösung durch Jesus vor einer weitgehenden Ausnutzung dieser Auslösung zu Recht so erkennen können und auch den Kontrast von eigenem Zustand und Gottes Licht.

Wie finster wäre denn die seelische Substanz von jemandem, der davon ausginge, er würde das Göttliche von seinem Ursprung her bereits in sich tragen, jedoch „nicht in seiner eigenen Grösse und Kraft“ sei, um diese Göttlichkeit auch annehmen und verwirklichen zu können? Wäre dies Verblendung - oder Indoktrination durch eine Irrlehre? Oder möglicherweise etwas anderes, das jemanden diesen Kontrast nicht erkennen liesse?

Wenn alles Lichte in einer Seele aus Gott ist, dann würde ich das auch nicht als Gnade oder Gabe einordnen, sondern als ganz natürlich, da es eben keine andere Seelen belebende Lebendigkeit gibt als das Leben Gottes. Durch dieses belebt zu sein, sind die Geschöpfe ursprünglich gemacht und eingerichtet.

Würde dies möglicherweise etwas mit folgender Aussage zu tun haben:
Marsianer hat geschrieben:Ist ein Brunnen dankbar für das Wasser, das in ihn zieht? Es ist eigentlich sein Wesen.
viewtopic.php?p=6519#p6519
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Marsianer
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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Marsianer » Di 17. Sep 2024, 18:16

Agape hat geschrieben:Was würde in diesem Zusammenhang das oben zitierte „aus sich selbst“ bedeuten?

Das wäre wohl die Frage.
Aus Gottes Geist heraus zu leben hiesse auch „aus sich selbst leben" (kein "Nichts" zu sein)“, weil es geistig keine Trennung (mehr) gäbe?

Es wäre eine Art von "Einheit" vorhanden. Das Wesen wäre in der geistigen Natur seiner vorgesehenen geschöpflichen Art, nicht in einer gefallenen Natur "des Fleisches".
Spricht das oben stehende Zitat eventuell dafür, dass diese Seele Gottes Geist noch nicht ergriffen gehabt hätte?

Vielleicht dort in seinem noch vorliegenden schon von Ausnahmen durchbrochenen Grundzustand? Wie könnte das passen?
Randnummer 454 hat geschrieben:Ich spüre, dass alles, was Gott hat, alle Güter und Schätze, mein sind, obwohl ich mich mit ihnen kaum befasse, weil Er mir einzig allein genügt.

Ab Randnummer 478 hat geschrieben:"Ich fühle, dass Du in mir wohnst, mit dem Vater und dem Heiligen Geist, oder ich fühle vielmehr, dass ich in Dir lebe, o unbegreiflicher Gott. Ich fühle, dass ich in Dir zerfließe, wie ein Tropfen Wasser im Ozean. Ich fühle, dass Du außen und in meinem Innern bist; ich fühle, dass Du in allem bist, was mich umgibt, in allem, was mir begegnet. O mein Gott, ich lernte Dich im Innern meines Herzen kennen und gewann Sich über alles, was auf Erden oder im Himmel ist, lieb. Unsere Herzen verstehen sich gegenseitig und kein Mensch wird das begreifen."
480 [Dann wieder zum Fest des Erzengels Michael:] "Ich wurde innerlich mit Gott vereint. [...] Gott hält mich mit seiner Macht in diesen Augenblicken der Vereinigung. Seine Macht wird mir zuteil und befähigt mich, ihn zu lieben. Durch eigene Anstrengungen kann die Seele niemals dazu gelangen." [Also insofern wohl nicht umfassend ein Dauerzustand. 481 Fast jede kirchliche Feier gebe ihr wohl auch eher punktuell eine tiefere Erkenntnis Gottes und besondere Gnaden.] "Ich schaue auf sie, wie auflebendige Glieder Christi, deren Haupt Er ist. Ich entbrenne in Liebe mit den Liebenden, ich leide mit den Leidenden, Schmerz brennt beim Anblick der Lauen und Undankbaren. Ich bemühe mich dann um eine solche Liebe zu Gott, die Genugtuung leisten kann für die, die ihn nicht lieben, die ihren Erlöser mit Undank sättigen." 482 "Mein Opfer ist nichts aus sich heraus, doch wenn ich es mit dem Opfer Jesu vereine, wird es allmächtig und hat die Kraft, Gottes Zorn zu besänftigen. Gott liebt uns in Seinem Sohn. Das schmerzliche Leiden des Gottessohnes ist eine unaufhörliche Besänftigung des göttlichen Zornes." 486 [Bemühen Jesus, der von der Kommunion komme, den ganzen Tag hindurch Gesellschaft zu leisten, auch am folgenden Morgen. Überall mit ihm gehen, seine Anwesenheit begleite F.]

Wie finster wäre denn die seelische Substanz von jemandem, der davon ausginge, er würde das Göttliche von seinem Ursprung her bereits in sich tragen, jedoch „nicht in seiner eigenen Grösse und Kraft“ sei, um diese Göttlichkeit auch annehmen und verwirklichen zu können?

Was das bedeuten soll, wäre wohl noch etwas unklar. Es gäbe aber da auch eine Art Diskrepanz? "Demut" könnte bedeuten seine Seele nicht auf andere Geschöpfe zu gründen. "Hochmütige" würden genau das oft tun?
Wäre dies Verblendung - oder Indoktrination durch eine Irrlehre?

"Durch eine Irrlehre" wäre wohl eine irrige Vorstellung, die jemand aus einer ihm von außen zugetragenen Lehre hätte. Dabei würde immer noch "Resonanz" eine Rolle spielen. Was jemanden nicht irgendwie auch in seinem Tendenzen anspricht, das nimmt er nicht auf. Da könnte im Zweifel wohl zwischen "Irrlehre" und "Verblendung" nicht strikt getrennt werden, weil beides Faktoren wären, die in der Regel einander bedingen? Mancher Impuls von außen mag oberflächlicher aufgenommen sein, wenn es um gruppenbezogene Ansichten gehen würde, die eigentlich nicht so sehr aus dem eigenen Herzen geteilt würden.
Oder möglicherweise etwas anderes, das jemanden diesen Kontrast nicht erkennen liesse?

Eine Frage wäre wohl, wohin eine Seele driftet, wenn sie nicht aktiv "rudert"?
Würde dies möglicherweise etwas mit folgender Aussage zu tun haben:
Marsianer hat geschrieben:Ist ein Brunnen dankbar für das Wasser, das in ihn zieht? Es ist eigentlich sein Wesen.
viewtopic.php?p=6519#p6519

Würde ich schon sagen, wobei ich dieses Zitat dort unter viewtopic.php?p=6477#p6477 sehe.

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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Agape » Mi 18. Sep 2024, 13:36

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Spricht das oben stehende Zitat eventuell dafür, dass diese Seele Gottes Geist noch nicht ergriffen gehabt hätte?

Vielleicht dort in seinem noch vorliegenden schon von Ausnahmen durchbrochenen Grundzustand? Wie könnte das passen?
Randnummer 454 hat geschrieben:Ich spüre, dass alles, was Gott hat, alle Güter und Schätze, mein sind, obwohl ich mich mit ihnen kaum befasse, weil Er mir einzig allein genügt.

Ob hier wohl mit „Güter und Schätze“ vorwiegend Materielles gemeint ist?

Mein Empfinden ist eher so, dass alles, was Gott hat, „nicht“ mir gehört (im Sinne eines als selbstverständlich angesehenen Besitzes), sondern mir teils geschenkt, ausgeliehen oder zur Verwaltung anvertraut wurde. Meine Befassung damit dient eher dem Zweck der Erhaltung und weniger der Aneignung von Gütern und Schätzen (dieser Welt).

Schmerz brennt beim Anblick der Lauen und Undankbaren. Ich bemühe mich dann um eine solche Liebe zu Gott, die Genugtuung leisten kann für die, die ihn nicht lieben, die ihren Erlöser mit Undank sättigen."

Diese Art von „Schmerz“ ist mir vermutlich nicht unbekannt. Wobei ich diesen auch empfinde, wenn ich manchmal noch bei mir selbst Gefühle von „Undankbarkeit/Lieblosigkeit“ oder ähnliches wahrnehme. Zusammen mit dieser Wahrnehmung taucht auch öfters die Leidensgeschichte Jesu in mir auf und es erfüllt mich in der Folge Traurigkeit, weil ich dann sowohl eine Mitschuld als auch eine mangelnde Ausdrucksfähigkeit der Liebe zu Jesus in mir fühle.

"Demut" könnte bedeuten seine Seele nicht auf andere Geschöpfe zu gründen. "Hochmütige" würden genau das oft tun?

Nach meinem Empfinden könnte so etwas mit einer Treuelosigkeit gegenüber Jesus/Gott gleichgesetzt werden. Indem ich ihn mit einem Geschöpf „betrüge“, geringschätze ich ihn gewissermassen, was eigentlich das Gegenteil von dem wäre, was ich will - und dennoch manchmal tue (was ich gar nicht will).
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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Marsianer » Mi 18. Sep 2024, 14:54

Agape hat geschrieben:Ob hier wohl mit „Güter und Schätze“ vorwiegend Materielles gemeint ist?

Wohl mehr geistig-seelische und daraus auch nebensächlich materielle Aspekte seiner Allmächtigkeit? Dies teilt er mit seinen lieben Kindern, die auch Teil seiner Haushaltung würden?
Faustyna hat geschrieben:Ich entbrenne in Liebe mit den Liebenden, ich leide mit den Leidenden, Schmerz brennt beim Anblick der Lauen und Undankbaren. Ich bemühe mich dann um eine solche Liebe zu Gott, die Genugtuung leisten kann für die, die ihn nicht lieben, die ihren Erlöser mit Undank sättigen.

Diese Art von „Schmerz“ ist mir vermutlich nicht unbekannt. Wobei ich diesen auch empfinde, wenn ich manchmal noch bei mir selbst Gefühle von „Undankbarkeit/Lieblosigkeit“ oder ähnliches wahrnehme.

Aha? Mit Liebenden lieben und Leidenden Leiden deutet wohl auf eine Nähe zu Lieben und Leiden, Schmerz beim Anblick der Lauen und Undankbaren hingegen wohl auf Distanz zu Lauheit und Undankbarkeit. F wäre demnach nicht z.B. lau in Begegnung mit den Lauen.
Zusammen mit dieser Wahrnehmung taucht auch öfters die Leidensgeschichte Jesu in mir auf und es erfüllt mich in der Folge Traurigkeit, weil ich dann sowohl eine Mitschuld als auch eine mangelnde Ausdrucksfähigkeit der Liebe zu Jesus in mir fühle.

Ich würde sagen, die Hauptsache für Jesus ist, daß diese Rettung von den Wesen angenommen würde, nicht daß diese sich viele Gedanken über deren Kosten machen würden. Bei manchen mag soetwas die Wertschätzung, bei manchen auch eine Scheu steigern.
Nach meinem Empfinden könnte so etwas mit einer Treuelosigkeit gegenüber Jesus/Gott gleichgesetzt werden.

Ja, darin sollte immer ein Zurückweisen des Geistes Gottes liegen, der sonst wohl auch als greifbarer empfunden würde, woraus sich dann gar kein Grund ergeben würde sich so (aus Mangel) auf Geschöpfe zu gründen.

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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Agape » Do 19. Sep 2024, 20:34

Marsianer hat geschrieben:
Agape hat geschrieben:Ob hier wohl mit „Güter und Schätze“ vorwiegend Materielles gemeint ist?

Wohl mehr geistig-seelische und daraus auch nebensächlich materielle Aspekte seiner Allmächtigkeit? Dies teilt er mit seinen lieben Kindern, die auch Teil seiner Haushaltung würden?

Okay, dann erinnert es mich ein wenig an folgende Passage:
11 Aber du hast Mich ehedem gefragt, ob alle die Sterne solche Welten seien; und Ich antwortete dir mit Ja. Nun, so du, Meine allerliebste Jarah, es wünschest, so überzeuge dich auf dieselbe Weise! Sieh, wenn ein weltlicher Jüngling um eine junge Braut freit und sie zu seiner Erwählten macht, so eröffnet er vor ihr auch alle seine Schätze, um sie, die sein Herz liebt, sich geneigter zu machen; denn, so sie ihn schon nicht möchte seiner Person wegen, so wird sie ihn doch annehmen seiner großen Schätze wegen. Und sieh, Ich tue nun vor dir desgleichen, auf daß du dereinst zur Zeit der Versuchung der Welt nicht abfallest von Meinem Herzen. Darum überzeuge dich nun von Meinen Schätzen, auf daß du einsehen kannst, daß Ich nun nicht so arm dastehe, wie es Mein Äußeres den Menschen zu verkünden scheint. Sieh, Ich bin nun einmal dein Geliebter und zeige dir darum auch ein wenig etwas von Meinen großen Besitztümern!"

12 Sagt die Jarah: ,,Herr, Du mein Leben, wenn ich darum noch einen Stern weiter ansehen wollte, um mich dadurch vor einer Untreue in meiner Liebe zu Dir zu verwahren, so wäre es mir leid, den einen Stern angeschaut zu haben; denn Du allein bist mir ja endlos mehr denn alle die zahllosen Sterne mit allen ihren Herrlichkeiten! Wahrlich, um Dich über alles zu lieben, brauche ich nichts, ewig nichts, als Dich allein; aber nur Dir zuliebe, weil Du es wünschest, sehe ich auch recht gerne die Wunder Deiner Macht und Weisheit an!"

https://www.neue-offenbarung.de/revelation/GEJ2/137
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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Marsianer » Mo 18. Nov 2024, 11:53

Randnummer 1092 hat geschrieben:Als mich heute die Herrlichkeit Gottes umfing, erkannte meine Seele, dass der Herr, obwohl so groß, demütige Seelen liebt. Je tiefer sich eine Seele beugt, desto gütiger kommt der Herr ihr näher. Er vereinigt sich mit ihr und erhebt sie bis zu Seinem Thron. Glücklich die Seele, die der Herr selbst verteidigt. Ich erkannte, dass nur die Liebe Wert hat. Liebe ist Größe. Mit einem Akt reiner Liebe zu Gott ist nichts zu vergleichen - kein Werk.

"Tief beugen", was soll das sein? Wieder etwas, das eine stärkere fleischliche Gegentendenz voraussetzen würde?

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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Agape » Mo 18. Nov 2024, 21:54

Marsianer hat geschrieben:
Randnummer 1092 hat geschrieben:Als mich heute die Herrlichkeit Gottes umfing, erkannte meine Seele, dass der Herr, obwohl so groß, demütige Seelen liebt. Je tiefer sich eine Seele beugt, desto gütiger kommt der Herr ihr näher. Er vereinigt sich mit ihr und erhebt sie bis zu Seinem Thron. Glücklich die Seele, die der Herr selbst verteidigt. Ich erkannte, dass nur die Liebe Wert hat. Liebe ist Größe. Mit einem Akt reiner Liebe zu Gott ist nichts zu vergleichen - kein Werk.

"Tief beugen", was soll das sein? Wieder etwas, das eine stärkere fleischliche Gegentendenz voraussetzen würde?

Wie ist es z.B. hier gemeint?
„damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu“ (Philipper 2,10)
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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Agape » Di 19. Nov 2024, 11:14

BD 7057 6.3.1958

"Dem Demütigen schenke Ich Meine Gnade ...."

Mein Geist ist in dem Schwachen mächtig .... Das soll aber nicht heißen, daß des Menschen Glaube schwach sein darf, sondern es geht allein um die Demut des Herzens, daß sich der Mensch schwach und unwürdig erkennet und bekennet vor Mir und daß er Mich um Meine Gnade angeht, die Ich ihm dann auch reichlich zufließen lasse.

Es kann Mein Geist nur in einem wahrhaft demütigen Menschen wirken, denn dieser gibt sich Mir auch gänzlich hin, er fordert nichts für sich, sondern überlässet Mir, was Ich ihm schenke. Und ein wahrhaft demütiger Mensch wird auch reich mit Gnaden gesegnet werden. Er wird diese nützen, und er wird auch aus innerem Antrieb liebetätig sein, weil dies der wahren Demut Begleiterscheinung ist, daß sich die Liebe im Herzen zu Mir und zum Nächsten entzündet.

Ein demütiger Mensch hat sich schon von der Herrschaft Meines Gegners frei gemacht, dessen Grundeigenschaft der Hochmut ist. Also ist auch die Annäherung an Mich für ihn allein erstrebenswert, und ein solches Verlangen wird auch Meinerseits unterstützt .... oder auch: Der Geistesfunke im Menschen strebt die Vereinigung mit seinem Vatergeist von Ewigkeit an, und also kann Ich auch Meinen Geist ausgießen über ihn.

Niemals aber kann Mein Geist dort wirken, wo noch das Merkmal Meines Gegners, der Hochmut, anzutreffen ist. Denn es wäre das gleichsam ein Zusammenwirken von Mir mit ihm .... Es muß der Mensch in die Demut gegangen sein, bevor Ich in ihm wirksam werden kann .... Doch was ist unter wahrer Demut zu verstehen? ....

Es braucht die wahre Demut keinem Menschen offensichtlich zu sein durch äußeres Gebaren, durch Mienenspiel oder äußerliches Verhalten dem Mitmenschen gegenüber, Ich sehe allein auf die Demut des Herzens, auf das innere Eingeständnis der Schwäche und Sündhaftigkeit, auf das Bekennen der Unwürdigkeit des Wesens seinem Gott und Schöpfer gegenüber und also auch auf das Eingeständnis seiner Schuld durch die einstige Sünde des Abfalls.

Alle Wesen waren einstmals wohl Ebenbilder von Mir, die in strahlender Schönheit auch Mich Selbst, als ihren Schöpfer, erfreuten .... Aber sie blieben nicht, was sie waren .... ihr ganzes Wesen verkehrte sich in das Gegenteil, und in diesem Zustand konnten sie nicht mehr vor Meinen Augen bestehen. Aber in ihrer Verblendung warfen sie sich noch wider Mich auf, weil sie Meines Gegners Wesen angenommen hatten, der voller Hochmut war.

Die Rückkehr zu Mir ist daher nicht eher möglich, als bis das Wesen seinen Hochmut abgelegt, bis es ihn gewandelt hat zu tiefster Demut, bis es seine große Verworfenheit und die weite Entfernung von Mir erkennt und nun verlangend Mir die Hände entgegenstreckt um Erbarmung.

Dann werde Ich wahrlich nicht lange zögern, Ich werde seine Hände erfassen und das Wesen zu Mir ziehen, denn in seiner Demut wird es zu Meinem Kind, das der Vater liebevoll an Sein Herz zieht und das Er nun auch überschüttet mit Seinen Liebebeweisen, mit Gnaden im Übermaß .... das Er nun auch wieder anstrahlen kann mit Seinem Geist.

Und nun wird auch die Kraft des Geistes sichtlich zutage treten, es wird der Mensch Gaben aufweisen, die scheinbar übernatürlich sind, die aber im Grunde nur jene Eigenschaften sind, die das Wesen uranfänglich besaß, ohne die ein vollkommenes Wesen nicht zu denken ist: Es wird der Mensch licht- und kraftvoll sein, d.h. über ein ungewöhnliches Wissen verfügen und auch über Fähigkeiten, die sonst einem Menschen nicht eigen sind.

Aber er wird auch trotz seiner nun offensichtlichen Bindung mit Gott in tiefster Demut verbleiben, denn es ist die Demut eine der göttlichen Eigenschaften, die nur durch den Fall verkehrt wurde in das Gegenteil. Und so werdet ihr Menschen auch stets die wahre Demut anstreben müssen, wollet ihr, daß Mein Geist in euch wirksam werde, denn wer noch einen Funken Hochmut in sich trägt, der hat sich noch nicht von Meinem Gegner gelöst, und es wird dessen ständiges Bemühen sein, ihn weiter in seinen Fesseln zu halten.

Und die Welt bietet ihm dazu viele Gelegenheiten, so daß der Mensch stets mehr Ruhm und Ehre sucht und auf alles herabschaut, was klein und niedrig ist. Aber es ist dies auch ein sicherer Beweis seiner Zugehörigkeit zum Gegner, den ihr Menschen nicht solltet unbeachtet lassen und euch hüten vor solchen inneren Gesinnungen, die wahrlich noch weit entfernt sind von rechter Demut. Wollet ihr aber, daß Ich Selbst in euch mächtig werde, dann müsset ihr euch auch eurer Schwäche bewußt sein, denn nur dem Demütigen schenke Ich Meine Gnade ....

Amen
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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Marsianer » Di 19. Nov 2024, 11:19

Agape hat geschrieben:Wie ist es z.B. hier gemeint?
„damit alle im Himmel, auf der Erde und unter der Erde ihr Knie beugen vor dem Namen Jesu“ (Philipper 2,10)

Ersteinmal schreibt da ein Mensch seiner Zeit von einer menschlichen Geste der Unterwerfung oder Verehrung, bei der sie sich körperlich kleiner machen (hinknien) oder das andeuten ("knicksen")? Weltlich Mächtige begeben sich hingegen auch selbst gerne in Positionen, in denen man zu ihnen körperlich heraufschaut. Im Grunde ist das wohl nichts anderes als Posierverhalten bei Tieren oder wie man sagt, wenn ein Hund sich hinlegt um zu zeigen, daß er sich rangordnungsmäßig unterwirft. Da geht es dann oft auch bei Menschen um Befehlsgewalt.

Dinge des Knechttums, nicht so der Kindschaft? Wobei sich auch von Kindern zumindest irdisch gesehen oft ein gewisser Gehorsam vorgestellt würde.

Aber es geht auch um den Himmel.

In der Stelle ginge es dann auch im Himmel schon um einen gewissen Grundbezug auf Jesus-Gott? Ich würde sagen, vermutlich mehr aus dem Herzen.

Soweit ich es sehe, sind Engel Gottes aus einer Erfüllung durch ihn vor ihm verbeugt und blicken daher aufgrund solcher geistiger Verfasstheit nicht auf ihn. Bei "Gotteskindern" ist das anders.

Aber da denke ich halt, wäre das für mich "Demut"? Ich will und mag das doch, tue das freiwillig und bin frei geblieben. Würde es als "Demut" gesehen wenn jemand seinem "Lieblingsstar" nahe sein kann und das in Anspruch nimmt? Wohl eher nicht? "Demut" würde es vielleicht eher dann genannt, wenn das Verhältnis weniger herzlich, gespaltener wäre. Mehr in Richtung "das hat seinen Preis", aber ich nehme es demütig, gehorsam in Kauf und ertrage das.

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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Marsianer » Di 19. Nov 2024, 12:17

BD 7057 hat geschrieben:Mein Geist ist in dem Schwachen mächtig .... Das soll aber nicht heißen, daß des Menschen Glaube schwach sein darf,

Oder ein Unglaube (z.B. aufgrund Tabus von Menschen an dem zweifeln, das sich einem zeigt) vielmehr nicht so stark?
sondern es geht allein um die Demut des Herzens, daß sich der Mensch schwach und unwürdig erkennet und bekennet vor Mir und daß er Mich um Meine Gnade angeht, die Ich ihm dann auch reichlich zufließen lasse.

Worum ginge es da? Um den Ausgleich bei einem Wesen vorhandener und nicht losgelassener finstererer seelischer Substanz? Um einen Weg dahin solches schrittweise zu durchlichten, zu heilen?

Oder "schwach sein" aus der Natur, z.B. weil ein körperliches Wesen Luft atmet und ohne sie nicht atmen kann? Wäre das Vorhandensein von Luft dann "Gnade gegenüber Schwachen"?
Es kann Mein Geist nur in einem wahrhaft demütigen Menschen wirken, denn dieser gibt sich Mir auch gänzlich hin,

Keine gänzliche Hingabe ohne "Demut" also? Hm.
er fordert nichts für sich, sondern überlässet Mir, was Ich ihm schenke.

Ja.
Und ein wahrhaft demütiger Mensch wird auch reich mit Gnaden gesegnet werden.

Vielleicht hier auch interessant:
Randnummer 1087 hat geschrieben:Als ich eines Tages beschloss, mich in einer bestimmten Tugend zu üben, verfiel ich zehnfach häufiger als sonst dem Fehler, der dieser Tugend entgegengesetzt ist. Am Abend überlegte ich, weshalb ich heute so außergewöhnlich oft gefallen war. Da hörte ich die Worte: >Du hast zu viel auf dich selbst gezählt und zu wenig auf Mich.< - Der Grund meiner Hinfälligkeit wurde mir klar.

BD hat geschrieben:Er wird diese nützen, und er wird auch aus innerem Antrieb liebetätig sein, weil dies der wahren Demut Begleiterscheinung ist, daß sich die Liebe im Herzen zu Mir und zum Nächsten entzündet.

Hm, so beschrieben wäre "Demut" dann vielleicht eher wieder eine Art "Ablegen des Egos".
Ein demütiger Mensch hat sich schon von der Herrschaft Meines Gegners frei gemacht, dessen Grundeigenschaft der Hochmut ist. Also ist auch die Annäherung an Mich für ihn allein erstrebenswert, und ein solches Verlangen wird auch Meinerseits unterstützt .... oder auch: Der Geistesfunke im Menschen strebt die Vereinigung mit seinem Vatergeist von Ewigkeit an, und also kann Ich auch Meinen Geist ausgießen über ihn.

Aha, also von der überwiegenden Herrschaft des "Gegners".
Niemals aber kann Mein Geist dort wirken, wo noch das Merkmal Meines Gegners, der Hochmut, anzutreffen ist. Denn es wäre das gleichsam ein Zusammenwirken von Mir mit ihm .... Es muß der Mensch in die Demut gegangen sein, bevor Ich in ihm wirksam werden kann .... Doch was ist unter wahrer Demut zu verstehen? ....

Es braucht die wahre Demut keinem Menschen offensichtlich zu sein durch äußeres Gebaren, durch Mienenspiel oder äußerliches Verhalten dem Mitmenschen gegenüber, Ich sehe allein auf die Demut des Herzens, auf das innere Eingeständnis der Schwäche und Sündhaftigkeit, auf das Bekennen der Unwürdigkeit des Wesens seinem Gott und Schöpfer gegenüber

Hm.
und also auch auf das Eingeständnis seiner Schuld durch die einstige Sünde des Abfalls.

"Demut" als eine Art Umkehr dann?
Alle Wesen waren einstmals wohl Ebenbilder von Mir, die in strahlender Schönheit auch Mich Selbst, als ihren Schöpfer, erfreuten .... Aber sie blieben nicht, was sie waren .... ihr ganzes Wesen verkehrte sich in das Gegenteil, und in diesem Zustand konnten sie nicht mehr vor Meinen Augen bestehen. Aber in ihrer Verblendung warfen sie sich noch wider Mich auf, weil sie Meines Gegners Wesen angenommen hatten, der voller Hochmut war.

Die Rückkehr zu Mir ist daher nicht eher möglich, als bis das Wesen seinen Hochmut abgelegt, bis es ihn gewandelt hat zu tiefster Demut, bis es seine große Verworfenheit und die weite Entfernung von Mir erkennt und nun verlangend Mir die Hände entgegenstreckt um Erbarmung.

Dann würde "Demut" einfach bedeuten (teils) "aus Gottes Geist wollen"? Das wirkt auf mich dann wohl einfach schräg und auch irgendwie etwas irreführend so als wäre es eine Bürde Gott nahe zu sein. Aber für viele heutige Menschen ist soetwas wie tiefere Selbstreflektion wohl auch schon eine unzumutbare, menschenunwürdige Bürde?
Dann werde Ich wahrlich nicht lange zögern, Ich werde seine Hände erfassen und das Wesen zu Mir ziehen, denn in seiner Demut wird es zu Meinem Kind, das der Vater liebevoll an Sein Herz zieht und das Er nun auch überschüttet mit Seinen Liebebeweisen, mit Gnaden im Übermaß .... das Er nun auch wieder anstrahlen kann mit Seinem Geist.

Und nun wird auch die Kraft des Geistes sichtlich zutage treten, es wird der Mensch Gaben aufweisen, die scheinbar übernatürlich sind, die aber im Grunde nur jene Eigenschaften sind, die das Wesen uranfänglich besaß, ohne die ein vollkommenes Wesen nicht zu denken ist: Es wird der Mensch licht- und kraftvoll sein, d.h. über ein ungewöhnliches Wissen verfügen und auch über Fähigkeiten, die sonst einem Menschen nicht eigen sind.

Aha.
Aber er wird auch trotz seiner nun offensichtlichen Bindung mit Gott in tiefster Demut verbleiben, denn es ist die Demut eine der göttlichen Eigenschaften, die nur durch den Fall verkehrt wurde in das Gegenteil.

Hm.
Und so werdet ihr Menschen auch stets die wahre Demut anstreben müssen, wollet ihr, daß Mein Geist in euch wirksam werde, denn wer noch einen Funken Hochmut in sich trägt, der hat sich noch nicht von Meinem Gegner gelöst, und es wird dessen ständiges Bemühen sein, ihn weiter in seinen Fesseln zu halten.

Wobei "Hochmut" dann einfach stehen würde für "aus dem Teufel wollen"?
Und die Welt bietet ihm dazu viele Gelegenheiten, so daß der Mensch stets mehr Ruhm und Ehre sucht

Gesuchte "unterwürfige" Anstrahlung durch andere Geschöpfe aufgrund von Mangel?
und auf alles herabschaut, was klein und niedrig ist.

Dazugehörige Einstellung ferner von Agapeliebe?
Aber es ist dies auch ein sicherer Beweis seiner Zugehörigkeit zum Gegner, den ihr Menschen nicht solltet unbeachtet lassen und euch hüten vor solchen inneren Gesinnungen, die wahrlich noch weit entfernt sind von rechter Demut. Wollet ihr aber, daß Ich Selbst in euch mächtig werde, dann müsset ihr euch auch eurer Schwäche bewußt sein, denn nur dem Demütigen schenke Ich Meine Gnade ....

Aha.

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Re: Sind die Begrifflichkeiten "Hochmut" und "Demut" aus der Mode gekommen?

Beitragvon Agape » Di 19. Nov 2024, 12:34

Marsianer hat geschrieben:In der Stelle ginge es dann auch im Himmel schon um einen gewissen Grundbezug auf Jesus-Gott? Ich würde sagen, vermutlich mehr aus dem Herzen.

"Liebe" zu Gott = Gott "nahe" sein (wollen)?

Aber da denke ich halt, wäre das für mich "Demut"? Ich will und mag das doch, tue das freiwillig und bin frei geblieben.

Du schreibst *frei geblieben", weil Du möglicherweise nie unfrei warst. Wie würde dies aus der Perspektive von jemandem aussehen, für den zunächst "frei werden" im Fokus stünde? Also ein Zustand, der noch nicht Wirklichkeit wäre?

Ich vermute, dass eine gewisse "Ferne" von Hochmut auch eine gewisse "Ferne" von Demut bedeuten könnte. Vielleicht bedingt "Demut" eine Abkehr von "Hochmut"? Und wenn Hochmut gar nicht vorhanden wäre, wozu sollte dann "Demut" angestrebt werden?
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