Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Das "eigene Wollen" war in meiner Kindheit oft ein Grund für autoritäre Massnahmen verschiedener Art. Da mich solche Massnahmen zutiefst erschreckten, unterdrückte ich dieses Wollen meist - oder es äusserte sich in einem emotionalen Ausbruch. Oft schien ein solcher Ausbruch der einzige "Weg" zu sein, meinen eigenen Willen (oder Unwillen) unmissverständlich kundzutun. Die Folge waren dann erneute autoritäre Massnahmen, woraus ich lernte, dass ein eigener Wille in der Regel nichts Gutes bewirkt. Dieses "Muster" wirkt wohl teils bei mir heute noch tief in der Seele.
Ich würde von dem her, was mein Eindruck ist sagen, daß du schon tatsächlich z.B. eine Verbindung mit Jesus hast, die aber daran krankt, daß sie durch sich ziemlich eingegrenzt wird, da du eben nicht diese "Rohheit" aufwendest, die dafür förderlich wäre.
Meinst Du mit "Rohheit" zum Beispiel "Unbändigkeit"?
Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Was nützt es, etwas in sich nur aufgrund dieses Wissens zu ändern?
Es gibt sie durchaus auch als eine Art Hinweis an die Wesen, würde ich sagen.
Die "Limitierungen" sind Folge von Getrenntsein von Gott als Geistwesen, geistig etwas bevorzugen, das ihm widerstrebt, daran festhalten, statt Gott allumfassend über alles lieben.
Anhand des Begriffes "Gott als Geistwesen" möchte ich nochmals auf den Begriff "Gottvater" zurückkommen. Das "Gegenüber", welches ich weiter oben stets ansprechen wollte, bezieht sich möglicherweise auf "Gott als Geistwesen" - und nicht auf "Gottvater", der einem innersten Wollen aus Gott entsprechen würde. Ist diese Unterscheidung nun korrekt?
Sich stattdessen Gott um seiner Selbst zuwenden, nichts im Sinne von "Zweckfreundschaft" von ihm erwarten. Und wenn Gott dann etwas verschenken möchte, dann wäre das halt so. Aber hinge daran die Zuneigung zu ihm? Das wäre dann wohl schon eher bedenklich.
Also da ginge es auf der einen Seite um Zuneigung - auf der anderen Seite um deren Zweck. Könnte grundsätzlich mittels oben angesprochener "Rohheit" auch aus zweckgebundener Zuneigung "gewollt" werden? Könnte es möglicherweise sein, dass ich diese Art von Zuneigung so heftig ablehne, dass ich mich teils dadurch in meinem Wollen selbst "limitiere"?
Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:Du meinst im Hinblick auf die Seelensubstanz, die dadurch keine wesentliche Veränderung "zum Lichten hin" erfährt?
Nein, wenn eine Seele freier wird (in welchem Zustand die seelische Substanz auch immer sei) und das was daraus folgt.
In solchen Lehren wird dann soweit ich es verstehe angenommen dies zu überwinden bringe einen schon quasi "ins Licht", aber ich würde sagen, das ist ein fundamentaler Irrtum.
Aber viele bleiben dann wohl in gewissen weltlicheren (seelischen) Bahnen, bevorzugen solche, erfreuen sich gesteigerten Möglichkeiten aufgrund mehr seelischer Freiheit und das was freieren Seelen möglich ist, ist ja auch tatsächlich "weltlichen Menschen kaum begreifbar". Und schlecht ist das nach meinen Begriffen auch noch nicht unbedingt. Es ist ja durchaus Teil dieser Schöpfung von Gott her. Aber es ist trotzdem so eine Sache damit.
Das heisst - Überwindung (des Ego/der Konditionierung) hat ein "freier werden der Seele" zur Folge? Was meinst Du denn mit "eine Sache damit"?