Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Es werden wohl schon gewisse Wechsel im Empfinden dargestellt, während hier und da auch beschrieben wird, daß manches, das früher wechselhafter erfahren wurde, irgendwann als zunehmend dauerhafter erlebt wird. Dazu kamen dann wohl neue Tiefen im Erfahren dazu, die wieder ersteinmal als wechselhaft erlebt wurden?
In 887 wird z.B. ja auch das Wort "gegenwärtig" verwendet.
Könnte Faustyna laut der Beschreibungen hier wohl als selig beschrieben werden?
In 887 wird z.B. ja auch das Wort "gegenwärtig" verwendet.
Könnte Faustyna laut der Beschreibungen hier wohl als selig beschrieben werden?
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Marsianer hat geschrieben:Könnte Faustyna laut der Beschreibungen hier wohl als selig beschrieben werden?
Marsianer hat geschrieben:Seligkeit würde dementgegen ein eben prinzipiell dauerhafter Zustand breiten Erfassens sein. Seligkeit braucht kein Tief, keine Finsternis um selig zu sein. Sie ist beglückend ganz aus sich selbst, weil sie aus der Quelle geistiger Lebendigkeit gespeist wird.
Inwiefern träfe dies (vollumfänglich) zu?
Heilige Faustyna, Tagebuch, Nr. 903 hat geschrieben:Immer mehr erkenne ich die Größe Gottes und habe Freude an Ihm; in der Tiefe meines Herzens bin ich fortwährend mit Ihm; am leichtesten finde ich Gott in meiner eigenen Seele.
Hierin würde ich eine Übereinstimmung vermuten
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Agape hat geschrieben:Marsianer hat geschrieben:Seligkeit würde dementgegen ein eben prinzipiell dauerhafter Zustand breiten Erfassens sein. Seligkeit braucht kein Tief, keine Finsternis um selig zu sein. Sie ist beglückend ganz aus sich selbst, weil sie aus der Quelle geistiger Lebendigkeit gespeist wird.
Inwiefern träfe dies (vollumfänglich) zu?
Mit "prinzipiell" meinte ich wohl, daß es grundsätzlich diese Eigenschaft aufweise würde. Das würde ich Faustyna schon zugestehen: "ich habe in der Seele die Quelle des Glücks entdeckt"
Randnummer 770 hat geschrieben:In einem einzigen Augenblick erkenne ich das ganze Wesen Gottes. Die Seele versinkt im selben Moment ganz in Ihm, und die Seele erfährt eine so große Glückseligkeit wie die Auserwählten im Himmel. Obwohl die Auserwählten im Himmel Gott von Angesicht zu Angesicht schauen und vollkommen glücklich sind, ist ihre Gotterkenntnis trotzdem nicht gleich, das gab Gott mir zu erkennen. Die tiefere Erkenntnis beginnt mittels der Gnade schon hier auf Erden, doch sie hängt zum großen Teil von unserer Treue zu dieser Gnade ab.
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Randnummer 856 hat geschrieben:Während der morgendlichen Meditation fühlte ich Unlust und Abscheu zu allem Irdischen. In meinen Augen ist alles blass; mein Geist ist von allem losgelöst; mich verlangt es lediglich nach Gott allein, und dennoch muss ich leben. Das ist ein unbeschreibliches Martyrium. Gott gibt sich in liebevoller Weise der Seele hin, zieht sie in die unbeschreiblichen Tiefen Seiner Gottheit und belässt sie zugleich hier auf Erden, einzig um zu leiden und vor Sehnsucht nach ihm zu vergehen. Diese starke Liebe ist dermaßen rein, dass Gott selbst Wohlgefallen an ihr findet; zu ihren Taten hat die Eigenliebe keinen Zutritt, weil hier alles von Bitterkeit durchtränkt und daher auch ganz rein ist. Das Leben ist ein fortwährendes, schmerzliches und furchtbares Sterben, und zugleich ist es die Tiefe des wahren Lebens und unbegreiflichen Glücks und der Geistesmacht, und dadurch ist die Seele zu großen Taten für Gott fähig.
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Randnummer 899 hat geschrieben:O wie hässlich ist die Erde, wenn man den Himmel kennt; ich muss mich zwingen zu leben;
Heilige Faustyna, Tagebuch, Nr. 903 hat geschrieben:Immer mehr erkenne ich die Größe Gottes und habe Freude an Ihm; in der Tiefe meines Herzens bin ich fortwährend mit Ihm; am leichtesten finde ich Gott in meiner eigenen Seele.
Hierin würde ich eine Übereinstimmung vermuten
Das spricht schon für eine entsprechende eigene Beziehung, würde ich sagen.
Ich finde es interessant, weil in Beschreibungen von mir, auch vor etlichen Jahren als ich von Faustyna so noch eigentlich nichts mitbekommen hatte, ja ebenfalls eine gewisse Ambivalenz liegt. Manche Begriffe verwendete ich vor 20 Jahren wohl schon ähnlich, die mir begegnenden Menschen als Wüste, kein Finden von Nahrung. Aber alles, was mich umgibt von Gott erfüllt?
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Randnummer 912 hat geschrieben:Wenn ich darüber nachdenke, erfasst mich Ohnmacht nach Gott, aber in dieser Ohnmacht bleibt der Verstand hell und klar von Licht durchdrungen. Wenn ich mit Ihm vereint bin, werde ich ohnmächtig vor Glück, aber mein Verstand hell und klar, ohne Beimischungen. Du erniedrigst Deine Herrlichkeit, um mit einem armen Geschöpf Umgang zu pflegen. Ich danke Dir, o Herr, für diese große Gnade, die mich befähigt, mit Dir Umgang zu pflegen. Jesus, dein Name ich meine Wonne, von Weitem nehme ich meinen Geliebten wahr, [...]
Randnummer 914 hat geschrieben:O Jesus, ein Jesus, mit welch großem Schmerz ist meine Seele durchdrungen, wenn ich sehe, wie süß und mächtig die Quelle des Lebens fließt, und das für jede Seele; - und trotzdem sehe ich welke und verdorrende Seelen - aus eigener Schuld. O Jesus mein, bewirke, dass die Macht Deiner Barmherzigkeit diese Seelen erfasst.
Randnummer 918 hat geschrieben:Oh, wie sehr fühle ich, dass ich in der Verbannung bin. Wann werde ich im Hause unseres Vaters sein und mich mit dem Glück sättigen können, das au der Heiligen Dreifaltigkeit fließt? Doch wenn es Dein Wille ist, dass ich noch lebe und leide, so verlangt es mich danach, was Du für mich vorgesehen hast. Behalte mich auf der Erde, so lange es Dir gefällt, wenn auch bis zum Ende der Welt. O Wille meines Herrn, sei meine Wonne und das Entzücken meiner Seele. Obwohl die Erde dicht bevölkert ist, fühle ich mich allein und die Erde ist für mich eine furchtbare Wüste.
Randnummer 919 hat geschrieben:Hier ist eine gewisse Person, die einmal als Zögling bei uns war. Selbstverständlich übt sie mich in Geduld. Sie besucht mich täglich einige Male, und ich bin nach jedem ihrer Besuche erschöpft; [...]
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Randnummer 952 hat geschrieben:O Wille Gottes, Du bist meine Nahrung und die Wonne meiner Seele.
Randnummer 957 hat geschrieben:Dein kleinster Wunsch, o Herr, ist mir teurer als der Himmel mit samt allen Schätzen. Ich weiß, dass die Geschöpfe mich nicht verstehen werden, deshalb wird mein Opfer in Deinen Augen um so reiner sein.
Nicht Gott wird hier als (taugende) Nahrung bezeichnet, sondern der (geistig vorgeformte?) Wille Gottes? Da würde wenn möglicherweise schon ein Unterschied zu meinem Ansatz liegen oder es würde in damit zusammenhängender Hinsicht auf eine andere Position hinweisen.
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Marsianer hat geschrieben:Randnummer 952 hat geschrieben:O Wille Gottes, Du bist meine Nahrung und die Wonne meiner Seele.Randnummer 957 hat geschrieben:Dein kleinster Wunsch, o Herr, ist mir teurer als der Himmel mit samt allen Schätzen. Ich weiß, dass die Geschöpfe mich nicht verstehen werden, deshalb wird mein Opfer in Deinen Augen um so reiner sein.
Nicht Gott wird hier als (taugende) Nahrung bezeichnet, sondern der (geistig vorgeformte?) Wille Gottes?
Da würde wenn möglicherweise schon ein Unterschied zu meinem Ansatz liegen oder es würde in damit zusammenhängender Hinsicht auf eine andere Position hinweisen.
Geht es Dir eventuell um folgendes?
3. Denn siehe, Ich bin allmächtig, und alles, was Ich Mir nur immer denke, das muss auch sogleich geschehen, so Ich es will. So Ich nun hier vor Mir eine Million Menschen haben wollte, so wären sie auch da. Sie würden sogar weise reden und handeln und so schön wie die schönsten Seraphim aussehen; ja sie würden dich sogar mit aller Liebe umfassen und dir dienen nach Herzenslust; und dennoch wären sie in sich selbst vollkommen tot! Denn siehe, alles, was sie täten und redeten, das täte bloß Ich und redete auch bloß Ich. Denn in ihnen wäre da kein anderes Leben, als welches Ich für die nach Meinem Wollen gerichtete Dauer haben wollte. Wollte ich aber dann diese ephemeren Menschen nicht mehr, so würden sie aber auch in einem Nu vergehen und nicht mehr da sein!
https://www.jakob-lorber.cc/index.php?s=RB1.95.3&l=de
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Agape hat geschrieben:Geht es Dir eventuell um folgendes?
Ich würde in dieser Lorber-Stelle als Thema "den freien Willen" sehen. Ich will nicht bestreiten, daß Faustyna wie andere Menschen freien Willensspielraum aufwies.
Aber es wirkt u.a. an dieser Stelle auf mich ähnlich wie auch Positionen in der Esoterik oder hinduistischen Lehren. Man würde aufgehen in etwas Größerem und wir hatten hier ja inzwischen schon auch eine Reihe derartiger Ansichten anschaut, nach denen "Schwingungen" von außen bestimmen würden, wie z.B. die Menschen sich verhalten. "Gottes Wille ist meine Nahrung", das wirkt auf mich schon mehr wie eine Anstrahlungsbeziehung und deren Wirkung? Der Mensch "gehört zu etwas" und das wird auch verglichen mit etwas, das im Kontakt mit Menschen (was so empfunden wird, dürften auch meist Anstrahlungsbeziehungen und deren Wirkungen sein) nicht gefunden wird.
"Teurer als alle Schätze" teile ich, den Punkt würde ich als auf der Erde schon recht hochstehend betrachten.
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Marsianer hat geschrieben:"Teurer als alle Schätze" teile ich, den Punkt würde ich als auf der Erde schon recht hochstehend betrachten.
Schätze kann man verlieren - aber etwas, was „teurer“ wäre als diese, würde auch nach dem Verlust immer noch existieren. Würde jedoch die „Nahrung“ ausbleiben, wäre dies existenziell - zumindest aus der Sicht von jemandem, der an Hunger leidet - der sich als abhängig von Nahrung erfährt.
Vielleicht konnte Faustyna mehr Kraft für ihr Sühneleiden empfangen, wenn sie diese vor allem aus dem "Willen Gottes" entnahm? Möglicherweise empfand sie manchmal (körperliche) Grenzen, welche zu überschreiten ihr leichter fiel, wenn sie dabei "Gottes Willen" erfüllte (sich eher als "Werkzeug" dessen wahrnahm)?
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Agape hat geschrieben:Schätze kann man verlieren
Ich vermute mal, damit waren solche Schätze gemeint.
"Speichert euch aber Schätze auf im Himmel, wo weder Motte noch Rost sie lassen verschwinden und wo Diebe nicht durchgraben noch stehlen." Mt 6,20
aber etwas, was „teurer“ wäre als diese, würde auch nach dem Verlust immer noch existieren.
Faustyna drückt aus, daß ihr Bezug zu Gott mehr wert, also teurer, ist?
Würde jedoch die „Nahrung“ ausbleiben, wäre dies existenziell - zumindest aus der Sicht von jemandem, der an Hunger leidet - der sich als abhängig von Nahrung erfährt.
Ja, Menschen sind normalerweise bezogen auf etliche andere Menschen, sind ja sehr dazu hingezogen in Bezug zu ihnen zu bleiben. Jesus verlangt aber vielmehr den "nährenden" Bezug direkt (und klarer) auf Gott, im Zweifel nur statt aus zweifelhaft orientierten Menschen.
Vielleicht konnte Faustyna mehr Kraft für ihr Sühneleiden empfangen, wenn sie diese vor allem aus dem "Willen Gottes" entnahm? Möglicherweise empfand sie manchmal (körperliche) Grenzen, welche zu überschreiten ihr leichter fiel, wenn sie dabei "Gottes Willen" erfüllte (sich eher als "Werkzeug" dessen wahrnahm)?
Hm.
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Marsianer hat geschrieben:Aber alles, was mich umgibt von Gott erfüllt?
Ab Randnummer 989 hat geschrieben:Mein Herr und Gott, Du weißt, dass meine Seele Dich allein liebt. Meine ganze Seele versinkt in Dir, Herr. Sollte ich auch nichts von dem, was Du mir zu erkennen gabst, erfüllen, so bin ich doch beruhigt, denn ich tat in dieser Richtung alles, was in meiner Macht war. Ich weiß nur zu gut, Herr, dass Du unsere Werke nicht brauchst, Du willst Liebe. Liebe, Liebe und nochmals Liebe zu Gott - es gibt nichts Größeres, weder im Himmel noch auf Erden. Die größte Größe ist - Gott zu lieben; die wahre Größe ist in der Liebe Gottes; die wahre Weisheit ist - Gott zu lieben. Alles was groß und schön ist, ist in Gott. Außerhalb von Gott gibt es weder Größe noch Schönheit. O ihr Weisen und großen Denker dieser Welt - erkennt, dass die wahre Größe in der Liebe Gottes ist. O wie es mich wundert, dass manche Menschen sich selbst täuschen, indem sie sagen, dass es keine Ewigkeit gebe.
[...] 997 Als ich heute Abend im Radio das Lied >Gute Nacht, heiliges Haupt meines Jesus< hörte, wurde mein Geist plötzlich in den geheimnisvollen Schoß Gottes entrückt und ich erkannte, was vor Gott Geltung hat und die Größe einer Seele ausmacht: Liebe, Liebe und nochmals Liebe; ich erkannte, dass alles, was existiert, von Gott durchdrungen ist. Ich wurde von einer so starken Liebe Gottes überflutet, dass ich es nicht beschreiben kann. Glücklich die Seele, die ohne Vorbehalte zu lieben vermag, denn darin liegt ihre Größe.
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Marsianer hat geschrieben:Marsianer hat geschrieben:Aber alles, was mich umgibt von Gott erfüllt?Randnummer 997 hat geschrieben: Als ich heute Abend im Radio das Lied >Gute Nacht, heiliges Haupt meines Jesus< hörte, wurde mein Geist plötzlich in den geheimnisvollen Schoß Gottes entrückt und ich erkannte, was vor Gott Geltung hat und die Größe einer Seele ausmacht: Liebe, Liebe und nochmals Liebe; ich erkannte, dass alles, was existiert, von Gott durchdrungen ist.
Könnte dies im Umkehrschluss bedeuten, dass alles, was nicht von Gott durchdrungen ist, nicht existiert (auch wenn es zu existieren "scheint")?
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Re: Weswegen fühlen sich manche Seelenwesen nicht selig?
Auch darin kommt der Begriff vor, z.B. in der Form "Existenz der Menschheit".
Randnummer 926 hat geschrieben:Fastnachtsende. An den letzten zwei Tagen des Karnevals lernte ich eine große Anzahl von Strafen und Sünden kennen. Der Herr zeigte mir während eines Augenblicks die Sünden der ganzen Welt, die an diesem Tag begangen worden waren. Vor Entsetzen fiel ich in Ohnmacht und obwohl ich die ganze Tiefe der Barmherzigkeit Gottes kenne, wunderte ich mich, dass Gott die Existenz der Menschheit zulässt. Und der Herr gab mir zu erkennen, wer die Existenz der Menschheit aufrecht erhält: Das sind die auserwählten Seelen. Wenn sich das Maß der Auserwählten vollendet, wird diese Welt nicht mehr existieren.
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