Spiritualität/Glauben
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Re: Spiritualität/Glauben
Auffällig ist in der Seminar- und Lebensberatungsszene nach meinem derzeitigen Nachfühlen auch diese recht weltliche Haltung "meine Zeit ist kostbar, ich habe nichts zu verschwenden". Selbst Figuren, von denen ich vermuten würde, daß sie gar nicht soviele Anfragen haben, tun nach meiner Vermutung aus Prinzip, wegen eines Rollenbildes so als seien sie unheimlich gefragt, machen sich vor Kontaktaufnehmenden rar. So versuchen auch Händler von materiellen Gütern wertsteigernde Knappheit zu suggerieren? Insofern wäre ich eher auf der davon abweichenden Seite derer, die es sinnvoll finden "Zeit zu verschwenden". Wer seine Zeit nicht verschwendet, der nutzt sie nicht sinnvoll. Aber das ließe sich auch mißverstehen. "Ich habe keine Zeit zu verschwenden" kommt oft daher mit dieser weltlichen Art sein Herz gegenüber anderen zu verschließen? Es wird vielleicht ständig von "eins werden", "verbunden sein" geredet, gelebt wird aber Abgrenzung, Sichrarmachen. Solche Leute zielen vielleicht eher unbewußt wohl eher darauf ab, sich eine Art Fanclub zu schaffen, um sich für sich selbst Bewunderer zu scharen. Sie mögen auch tatsächlich Ansätze haben, anderen bestimmte aus meiner Sicht auch nicht unbedingt falsche Dinge zu vermitteln, wie es insgesamt umgesetzt wird wirkt auf mich dann aber öfters doch eher defizitär, nicht so als würde jemand da wirklich "ganzheitlich" etwas zu geben das Bedürfnis haben. In dieser Szene bewegt sich strukturell Vieles noch in starker Nähe zu Gewohnheiten aus der Konsumsekte, würde ich sagen. Das mag dann auch wieder damit zusammenhängen, daß viele dieser Akteure sich wohl doch als recht schnell verändert erfahren durch "energetische Einflüsse" der anderen Leute, mit denen sie zu tun haben. Ihr innerer Zustand erlaubt ihnen vermutlich gar keine freie, lebendige, verschwenderische, sich wie heilere Kinder hingebende Offenherzigkeit?
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Re: Spiritualität/Glauben
Marsianer hat geschrieben:Das kann sein. Ich schaute heute auf etlichen Seiten zu "Spiritualität" herum und fühlte mich letztlich eher fremd. Ich bin noch dabei, das auf mich wirken zu lassen. Sehr viele "Anbieter" betreiben offenbar ja einige PR, setzen im Grunde also nicht darauf, daß das Schickal oder wie man es nennen will, Menschen zu ihnen führt (aber es könnte natürlich auch viele andere geben, die bei einer solchen Internetsuche nicht gut gefunden werden können, eben weil sie wenig Aufwand in solche Platzierungen investieren, ähnlich der zeitaufwändigen Mittelbeschaffung bei "Wissenschaftlern", was wohl öfters kompetente Leute vor solchen, die sich "gut präsentieren" zurückstehen läßt).
Suchst du einen Lehrer für dich ? : ) Sicher gibt es ein paar LehrerInnen, die wenig Werbung machen- oder nicht so präsent sind im Netz, aber gut sind, die einem gut weiter helfen könnten. Wie ist das mit den Wissenschaftlern gemeint ? Jemand der viel Material besorgt, ist oft besser als der, der wenig Material besorgt und sich nur gut verkaufen kann oder zeigen kann ? Ach so, habe es nun doch verstanden.
Die, die viel Aufwand betreiben und Webseites haben oder Beratungen geben und bei Youtube Werbung für diese machen, scheinen mir auch eher dem Geld nachzulaufen, als dass es für sie um das Helfen geht. Bei sogen.Coaches viel.
Das würde ich auch sagen.Marsianer hat geschrieben:Praktisch alle setzen auch Geldzahlungen voraus, wenn sie sich jemandem annehmen sollen. Letztlich ist deren Niveau wohl auch öfters recht dürftig.
Ja, das habe ich auch schon festgestellt.Marsianer hat geschrieben:Bei Zitat 1 würde ich erstmal schon irgendwie eine Ernsthaftigkeit annehmen. Leute, die sich im religiösen Rahmen bewegen haben da wohl noch öfters eine etwas andere Orientierung als Figuren aus Seminar- und Lebensberatungsszene, halten sich öfters von Geldverlangen noch mehr fern.
Marsianer hat geschrieben:Diese zitierte Passage in Zitat 1 wirkte auf mich fremd, auf mich nicht zutreffend. Vielleicht ist das nochmal ein etwas erhellendes Beispiel für diese wohl im Yoga typischerweise zu findende Haltung, sich wie ich früher formulierte "Kartenhäuser" zu errichten.
Nein, das glaube ich nicht, auch wenn ich nicht weiß, wie das mit dem Kartenhaus gemeint ist. Ohne die Herzenskraft oder Hingabe macht es auch nicht viel. Ich habe den Eindruck, es braucht einen Schlüsselmoment oder eine kleine Erkenntnis, bestimmte Erkenntnisse, so dass man das Üben nicht so abzieht, wie eine lästige Pflicht und dabei gar nicht mit dem Herzen dabei ist und das eher wie einen Sport macht ( Die Asanas ) oder das sich fallen lassen noch nicht so gut kann ( still werden ).
Nein, so jemand der schon einiges erkannt hat oder einen gewissen Grad erreicht hat an Erkenntnis vom Sein, ist schon weit vom Körperlichen weg gekommen. Also dem Streben nur nach Befriedigen der Sinnesempfindungen. Das meint fleischlich wohl für Manche. So sehe ich das Wort. Es wird immer weniger. So lese ich auch dieses Zitat, dass es sich an solche richtet, die nicht gerade erst mit dem Weg der Befreiung angefangen haben.Marsianer hat geschrieben:Selbst nach Jahrzehnten an "Praxis" wird soetwas wohl von Yogapraktizierenden erlebt, wobei diese Person wohl einfach offener damit umgeht als andere? Oder? Da lese ich ganz viel von Disziplin, Mühen. Mag sein, daß soetwas in gewissem Grad sinnvoll wirken kann, wenn ein Mensch der Körperlichkeit recht nahe, recht fleischlich ist?
Marsianer hat geschrieben:Interessant, daß das Sichentscheiden für Unbequemlichkeit als "transformierend" bezeichnet wird. Ob das viele so verstehen? Ich würde Transformation wenn eigentlich für etwas halten, das solcherlei Kampf nicht mehr so nötig machen würde? Hat mein Geist viel mit einem Affenhaus zu tun?
Am Anfang kann es sein, dass man sich gemütlich in den Weg rantastet. Doch ich verstehe den Text so, dass jemand der schon weiter ist auf dem Weg, dass so jemand nicht nach lassen sollte mit dem Üben ( Herzbefreiungsübungen ). Es erfordert Mühe. Das meint statt sich dem Weltlichen hinzugeben, seinen Tag schon mit Üben zu beginnen. Denn man verliert sich sonst zu schnell wieder im Weltlichem ( der Welt der Sinnesvergnügungen ). Dadurch würde man sich nach einer Weile selbst wieder Stufen runter stellen. Diziplin ist schon hilfreich oder sogar notwendig, würde ich sagen. : ) Zumindest auf diesem Weg- wo es um das Erkennen seiner selbst geht und den befreienden Einsichten.
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Re: Spiritualität/Glauben
Goldmädchen hat geschrieben:Suchst du einen Lehrer für dich ? : )
Marsianer hat geschrieben:Nach meinen Begriffen ist es eine Seltsamkeit der heutigen Erdenmenschen oft doch in recht starren Verhältnissen wie z.B. "Lehrer - Schüler" zu denken, in denen ein Mensch eben immer als "Lehrer" gesehen wird und andere immer als "Schüler".
viewtopic.php?p=9817#p9817
die wenig Werbung machen- oder nicht so präsent sind im Netz, aber gut sind, die einem gut weiter helfen könnten.
Ich bin mir da zunehmend unsicher, was mögliche Leute angeht, die mich spirituell auch nach meinem Eindruck halbwegs verstehen würden. Das könnten schon Leute sein, die etwas öffentlich nach Wegen suchen würden Menschen in schlechtem Zustand auf das aufmerksam zu machen, was zum Guten auch für sie möglich wäre.
Wie ist das mit den Wissenschaftlern gemeint ?
Das globale Förderwesen für wissenschaftliche Forschung erhält von Experten ein verheerendes Urteil: Die herkömmlichen Finanzierungssysteme sind „oft teuer, zeitaufwendig und unpräzise“. Dies betrifft insbesondere Forscher in leitenden Positionen, die mehr Zeit mit der Einwerbung und Verwaltung von Geldern verbringen als mit eigentlicher Forschung. Laut einer Studie verbringen diese Wissenschaftler durchschnittlich 45 Prozent ihrer Zeit mit administrativen Aufgaben. Diese Erkenntnis werfen die Autoren einer aktuellen Studie, unter Leitung von Professor Schweiger von der Technischen Universität Wien, auf, die von zahlreichen Faktoren wie Intransparenz und Voreingenommenheit geprägt ist. In der Praxis bedeutet dies, dass bis zu 50 Prozent der Fördermittel für die Erstellung von Anträgen aufgewendet werden müssen – ein Umstand, der für Steuerzahler äußerst fragwürdig erscheint, wie Kleine Zeitung berichtet.
Ein weiterer Kritikpunkt ist der etablierte Peer-Review-Prozess, bei dem Forscher ihre Anträge einreichen und diese von anderen Forschern bewertet werden. Studien zeigen, dass dieser Prozess in den meisten Fällen nicht die besten Projekte identifiziert, da die Bewertung der Anträge inkonsistent und oft nicht mit dem späteren wissenschaftlichen Erfolg korreliert. Um diese ineffizienten Systeme zu reformieren, schlagen die Autoren alternative Modelle vor, die bereits international getestet werden. So könnte beispielsweise ein Lotteriesystem die Vergabe reduzieren und gleichzeitig mehr innovative Forschung finanzieren, wie DFG.de vorschlägt.
https://die-nachrichten.at/posts/forschung/forschungsfoerderung-teuer-ineffizient-und-kaum-nachvollziehbar
Die, die viel Aufwand betreiben und Webseites haben oder Beratungen geben und bei Youtube Werbung für diese machen, scheinen mir auch eher dem Geld nachzulaufen, als dass es für sie um das Helfen geht. Bei sogen.Coaches viel.
Tja, ja.
Ja, das habe ich auch schon festgestellt.
Viele hacken ja auf "Religion" herum und stellen dem als besser "Spiritualität" gegenüber. Da wäre dann also ein Punkt, bei demman es dann auch andersherum kritischer sehen könnte. Wobei ich Religionen ja auch für spirituell halte (im Sinne wirklich mehr hin zu Geistigem orientiert zu sein).
auch wenn ich nicht weiß, wie das mit dem Kartenhaus gemeint ist.
Marsianer hat geschrieben:Oder auch möglich, daß jemand dann etwas so stark unterdrückt, daß er es aus seinem Bewußtsein ganz verdrängt hätte. Nach manchen Schilderungen z.B. auch von Yogis besteht deren "Praxis" ja wohl mehr oder weniger darin dauerhafter eine Art Kartenhaus vor dem Einsturz zu bewahren.
viewtopic.php?p=6548#p6548
Agape hat geschrieben:Wenn wir anhaften und reagieren (zB auf Aggressionen mit Aggression reagieren ), dann schaffen wir neue Ursachen und Wirkungen. Der ganze Weg besteht darin, aus diesen Ursache- Wirkungs - Ketten auszutreten und diese schwach werden zu lassen, so dass wir nicht mehr im Reagieren sind, sondern im Agieren.
Theoretisch "wohlklingend" - aber ohne aufrichtiges Wollen, das im Herzen stattfände und einen geistigen Wandel zur Folge hätte, würde dies wohl eher "aufgesetzt" und eventuell nur situativ unter besten Umständen wirken. Würden sich diese Umstände aber ändern, fiele das theoretisch aufgebaute Kartenhaus vielleicht rasch in sich zusammen, weil kein festes, tragfähiges Fundament zugrunde läge.
viewtopic.php?p=6586#p6586
Ohne die Herzenskraft oder Hingabe macht es auch nicht viel. Ich habe den Eindruck, es braucht einen Schlüsselmoment oder eine kleine Erkenntnis, bestimmte Erkenntnisse, so dass man das Üben nicht so abzieht, wie eine lästige Pflicht und dabei gar nicht mit dem Herzen dabei ist
Ja, mit dem Herzen dabei sein würde nach meinem Verständnis bedeuten, daß jemand aus einem lebendigen inneren Antrieb will, nicht aus Konditioniertheit etc.
Nein, so jemand der schon einiges erkannt hat oder einen gewissen Grad erreicht hat an Erkenntnis vom Sein, ist schon weit vom Körperlichen weg gekommen.
Aha, vielleicht etwas ähnlich wie es in diesen Traditionen mit "Stromeingetretensein" beschrieben wird, was dann auch als etwa beschrieben wird, in dem dann in anderer innerer Antrieb wirksam würde.
Also dem Streben nur nach Befriedigen der Sinnesempfindungen. Das meint fleischlich wohl für Manche. So sehe ich das Wort. Es wird immer weniger. So lese ich auch dieses Zitat, dass es sich an solche richtet, die nicht gerade erst mit dem Weg der Befreiung angefangen haben.
Ich würde auch da sagen, daß eine Beziehung zum Christus da einen viel leichteren Wandel mit sich bringen kann, denn da wird dann auch tiefer wirkend angesetzt, wobei der Mensch wiederum auch schon noch etwas eigenen Antrieb dafür aufzubringen hätte, vor allem wahrhaftig im Herzen, nicht in irgendwelchen äußeren Formen oder Gesetzesfrömmigkeit.
Am Anfang kann es sein, dass man sich gemütlich in den Weg rantastet. Doch ich verstehe den Text so, dass jemand der schon weiter ist auf dem Weg, dass so jemand nicht nach lassen sollte mit dem Üben ( Herzbefreiungsübungen ). Es erfordert Mühe.
Im christlichen Bereich wären vielleicht Selbstgeißelungen vergleichbar? Das Ziel das Fleisch etwas zu schwächen zugunsten des Geistigen? In manchen Wegphasen kann das wohl sinnvoll sein. Aber als Hauptsache eines spirituellen Weges?
Das meint statt sich dem Weltlichen hinzugeben, seinen Tag schon mit Üben zu beginnen. Denn man verliert sich sonst zu schnell wieder im Weltlichem ( der Welt der Sinnesvergnügungen ). Dadurch würde man sich nach einer Weile selbst wieder Stufen runter stellen.
So ähnlich habe ich es von Yogis auch immer mal gelesen (ein Kartenhaus eben, das ganz leicht wieder einstürzt). Da ist im Menschen also dann wohl noch ein stärkerer Zug zu soetwas hin.
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Re: Spiritualität/Glauben
Marsianer hat geschrieben:"Ich habe keine Zeit zu verschwenden" kommt oft daher mit dieser weltlichen Art sein Herz gegenüber anderen zu verschließen?
Ist es nicht so, dass der Mensch dazu neigt, Menschen oder Dingen möglichst viel Zeit zu widmen/schenken, die er mag? Würde er in solchem Zusammenhang von „verschwenden“ reden? „Verschwenden“ beschreibt doch eher eine nicht erstrebenswerte Eigenschaft - etwas, dem man möglichst wenig Aufmerksamkeit schenken möchte?
Solche Leute zielen vielleicht eher unbewußt wohl eher darauf ab, sich eine Art Fanclub zu schaffen, um sich für sich selbst Bewunderer zu scharen.
Diesem Ziel würden sie dann vermutlich recht viel Zeit widmen - und in ihren Augen wäre diese Zeit wohl kaum „verschwendet“ zu nennen.
Ihr innerer Zustand erlaubt ihnen vermutlich gar keine freie, lebendige, verschwenderische, sich wie heilere Kinder hingebende Offenherzigkeit?
In diesem Zusammenhang wäre „verschwenderisch“ vielleicht als das Gegenteil von „berechnend“ anzusehen? Vielleicht „sich verschenkend“?
Das könnten schon Leute sein, die etwas öffentlich nach Wegen suchen würden Menschen in schlechtem Zustand auf das aufmerksam zu machen, was zum Guten auch für sie möglich wäre.
Hier wäre vielleicht die Frage, was jemand als „schlechten Zustand“ bezeichnen würde und was für ihn „Gutes“ wäre?
Marsianer hat geschrieben:Das Ziel das Fleisch etwas zu schwächen zugunsten des Geistigen?
Goldmädchen hat geschrieben:Das meint statt sich dem Weltlichen hinzugeben, seinen Tag schon mit Üben zu beginnen. Denn man verliert sich sonst zu schnell wieder im Weltlichem ( der Welt der Sinnesvergnügungen ). Dadurch würde man sich nach einer Weile selbst wieder Stufen runter stellen.
Dazu brauchen nicht einmal besonders ausgefallene „Praktiken“ ausgeübt zu werden. Es genügt, sich und seine Bedürfnisse im Alltag zu beobachten und sich selbst diesbezüglich darüber Rechenschaft abzulegen. Jedoch solange jemand in seinem „Urgrund“ Fleischliches dem Geistigen vorzieht, macht er sich meiner Ansicht nach etwas vor, wenn er meint, mit purer Disziplin Wesentliches daran verändern zu können.
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Re: Spiritualität/Glauben
Agape hat geschrieben:Ist es nicht so, dass der Mensch dazu neigt, Menschen oder Dingen möglichst viel Zeit zu widmen/schenken, die er mag?
Aber die meisten in dieser Weltregion tun das nach meinem Eindruck nicht in einem freiherzigen Sinn. Sie sind eher in einem Drill und "haben im Jahr einige Wochen Urlaub". Sie haben sich meist weit von dem entfernen lassen, was eigentlich ihrem Herzen entsprechen würde, abgesehen eben von sowas wie Konformität und vermeintliche Sicherung des Fleischlichen? Sie erleben sich vielleicht als unter starken Zwängen stehend, obwohl das nur in ihrer Deutung der Welt so existiert. Und sie lassen sich diese immense Fremdbestimmung auch in der Ausgestaltung ihrer Lebenszeit gefallen, sie meckern vielleicht mal darüber, um sich mal ein wenig Luft zu verschaffen.
Würde er in solchem Zusammenhang von „verschwenden“ reden? „Verschwenden“ beschreibt doch eher eine nicht erstrebenswerte Eigenschaft - etwas, dem man möglichst wenig Aufmerksamkeit schenken möchte?
Das tut er, weil er nicht frei nach seinem Herzen lebt? Sein Maßstab ist ein anderer, sein Ziel wäre z.B. das irgendwas eher fleischlich zu erringen?
Diesem Ziel würden sie dann vermutlich recht viel Zeit widmen - und in ihren Augen wäre diese Zeit wohl kaum „verschwendet“ zu nennen.
Das Ziel "Fanclub" würde wohl beinhalten "viel mehr andere beachten mich und das was ich sage, als ich andere "Unbekannte" und das was sie (insbesondere bezogen auf mich) sagen"?
In diesem Zusammenhang wäre „verschwenderisch“ vielleicht als das Gegenteil von „berechnend“ anzusehen? Vielleicht „sich verschenkend“?
Könnte wohl so gesehen werden. Berechnung wäre wohl ein solches gebremst andere etwas bei Laune halten, sich aber dennoch meist rar machen. Manche schauen dann vielleicht privat Serienstaffeln zuhause und sagen dann etwas später anderen Leuten "ich habe keine Zeit". Wobei soetwas zu schauen wohl dann oft auch damit zu tun hätte nicht so recht in sich Ruhe zu finden, meinen etwas zu brauchen um "runterzukommen" (vielleicht auch Pharmazie). Sie empfinden sich vielleicht als leer im Sinne in sich nicht mehr so den Elan zu haben, mit anderen Menschen umzugehen, ihnen Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Das wiederum kann wohl damit zu tun haben, viel gegenüber anderen Menschen anzureißen und nicht wirklich zuendezubringen?
Hier wäre vielleicht die Frage, was jemand als „schlechten Zustand“ bezeichnen würde und was für ihn „Gutes“ wäre?
Naja, da ging es um Leute, die mich spirituell auch nach meinem Eindruck halbwegs verstehen würden.
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Re: Spiritualität/Glauben
Marsianer hat geschrieben:Aber die meisten in dieser Weltregion tun das nach meinem Eindruck nicht in einem freiherzigen Sinn.
Das würde nach meinem Begriff aber eher bedeuten, etwas „nicht richtig von Herzen zu mögen“.
Sie haben sich meist weit von dem entfernen lassen, was eigentlich ihrem Herzen entsprechen würde
Oder sie „jagen“ vermeintlichen Schätzen hinterher, deren Erlangung/Besitz sie nicht wirklich zufrieden macht?
abgesehen eben von sowas wie Konformität und vermeintliche Sicherung des Fleischlichen
sein Ziel wäre z.B. das irgendwas eher fleischlich zu erringen
Dieses "Ideal/Lebenskonzept" entspricht in der Regel dem, was die meisten Menschen im Verlauf ihres Heranwachsens von der Welt lernen und sich zunehmend selbst danach ausrichten. Tun sie dies nicht, ist es oft eine Folge von „Scheitern“ in der Welt - sei es aufgrund angeborener Handicaps, Misserfolge - oder in ganz seltenen Fällen vermutlich aufgrund des in ihnen bereits wirksamen göttlichen Geistes.
Sie erleben sich vielleicht als unter starken Zwängen stehend, obwohl das nur in ihrer Deutung der Welt so existiert
Oder in der Deutung ihres irdischen Umfeldes, welche sie übernommen und sich zu eigen gemacht haben (Fremdbestimmung).
Sie empfinden sich vielleicht als leer im Sinne in sich nicht mehr so den Elan zu haben, mit anderen Menschen umzugehen, ihnen Aufmerksamkeit entgegenzubringen
Oder sie sind durch mancherlei Kontakte mit anderen Menschen, die sich als schwierig gestalteten, entmutigt und haben diesbezüglich möglicherweise resigniert.
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Re: Spiritualität/Glauben
Agape hat geschrieben:Das würde nach meinem Begriff aber eher bedeuten, etwas „nicht richtig von Herzen zu mögen“.
Ich meine, solche Menschen sind oft recht fern vom Mögen ihres Herzens, in ihrem Daseinstakt vor allem konditioniert fremdbestimmt agierend. Wobei angenommene Konditionierung in gewisser Weise auch als ein Ding angesehen werden kann, das derjenige mag (dann eher extrinsisch motiviert handelnd, weil die "Belohnung" irgendwie gemocht wird oder "Nichtverachtetwerden"). Daneben würden solche aber sicherlich z.B. gerne das essen, was ihnen mehr schmeckt, menschliche Gesellschaft suchen, die sie irgendwie mehr anspricht und so weiter. Aber insgesamt freiherziger wären solche eher nicht, sondern konditioniert, gehemmt, gebrochen.
Dieses "Ideal/Lebenskonzept" entspricht in der Regel dem, was die meisten Menschen im Verlauf ihres Heranwachsens von der Welt lernen und sich zunehmend selbst danach ausrichten. Tun sie dies nicht, ist es oft eine Folge von „Scheitern“ in der Welt
Schon möglich, solche Vorstellungen werden wohl auch sehr breit und als selbstverständlich wahr in vielen Wiederholungen unter ihnen gestreut. Das entspräche wohl auch dem, was Herrschende sich für ihre Bevölkerung wünschen würden, nämlich daß sie für diese nutzbringen "produktiv" tätig wären und damit in gewisser Weise auch die Macht der Herrschenden mehren, die diese "Volkswirtschaft" steuern.
oder in ganz seltenen Fällen vermutlich aufgrund des in ihnen bereits wirksamen göttlichen Geistes.
Scheitern in diesem Fall dann aus der Perspektive anderer?
Oder sie sind durch mancherlei Kontakte mit anderen Menschen, die sich als schwierig gestalteten, entmutigt und haben diesbezüglich möglicherweise resigniert.
Vielleicht, das könnte dann auch auf eher fleischliche Kränkungen zurückgehen. Spiegelungen, Eitelkeiten.
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Re: Spiritualität/Glauben
Marsianer hat geschrieben:Agape hat geschrieben:der in ganz seltenen Fällen vermutlich aufgrund des in ihnen bereits wirksamen göttlichen Geistes.
Scheitern in diesem Fall dann aus der Perspektive anderer?
Aus der Perspektive derer, welche z.B. oben erwähntes Ideal der Konformität und des Strebens nach „fleischlichen Errungenschaften“ hochhalten.
das könnte dann auch auf eher fleischliche Kränkungen zurückgehen. Spiegelungen, Eitelkeiten
Ja.
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Re: Spiritualität/Glauben
Sister True Dedication, Thich Nhat Hanhs Plum Village hat geschrieben:Viele wollen ihren Geist beherrschen, den umherspringenden Affengeist zähmen. Meditation oder Übungen in Achtsamkeit sind für viele eine Möglichkeit, doch Willenskraft und Übung alleine reichen bei Weitem nicht aus. Denn Geist ist ein Produkt dessen, womit er gefüttert wird.
viewtopic.php?p=9874#p9874
Womit er gefüttert wird, aha. Das nehme ich letztlich auch beim Körper entgegen dem materiellen Zeitgeist nicht an. Aber es mag einen seelenschwachen Zustand geben, in dem solche Effekte eine größere Rolle spielen, würde ich mal erwägen. Daß Spirituelle in ihren Erwägungen verallgemeinernd ausschließlich von diesem schwachen Zustand ausgehen, wirkt auf mich dann schon sehr seltsam. Was soll mir das sagen? Rund um Yoga wäre eine solche Verzerrung dann allgemein üblicher was deren Annahmen angeht? Und deswegen würde es dann oft bei Yogis zum Bau sehr leicht einstürzender Kartenhäuser als "Praxis" kommen? Das wäre dann vielleicht schon ein ziemlich irreführender Ansatz, da es soweit ich sehe auch viel bessere Wege gäbe spirituell heiler zu werden?
Dort erklärte eines Tages der Mönch Thich Nhat Hanh, dass Zeitungen, Zeitschriften, das Fernsehen, das Internet, das Kino und sogar Gespräche allesamt Formen von Konsum sind.
Konsum, aha. Gespräche?
„die Information, die wir jeden Tag aufnehmen, kann sehr toxisch sein. Oft beinhaltet sie Gewalt, Verlangen, Angst, Wut und Verzweiflung.“
In einem seelenschwachen Zustand mag soetwas dann auch starken Einfluß haben. Aber ich würde sagen, Menschen können es je nach Zustand auch ganz anders strukturiert aufnehmen.
Mir wurde bewusst, wie sehr das zutraf: Bilder, Töne, Ideen und Gefühle können bleiben, wenn man sie erst einmal in sich aufgenommen hat. Es gibt verstörende Szenen aus Filmen, die ich in meiner Teenagerzeit gesehen hatte, und an die ich auch jetzt noch, zwanzig Jahre später, dachte. Es gibt Gespräche, die lange vorbei sind, aber trotzdem ein unangenehmes Gefühl bei mir hinterlassen haben.
In Ordnung.
Wenn ich achtsam und ehrlich zu mir bin, erkenne ich auch, wie sehr die täglichen Nachrichten tief in meinem Bewusstsein Angst, Verzweiflung, Wut, Hass oder Hilflosigkeit säen können. Auch ein Film kann eine grundlegende Wut oder Aggression nähren. Mit Musik verhält es sich genauso: Wenn aus dem Lautsprecher im Supermarkt ein Gitarrenriff erklingt, kann das bei mir Trauer, Verlangen oder Nostalgie auslösen – oder ebenso problemlos Freude oder Entzücken.
Könnte soetwas z.B. in Bezug zu einer Gewohnheit oder Neigung zu Konformismus gesetzt werden? Solche Menschen wären gewohnt sich willkürlich anzupassen (es sei denn stärkerwirkende Konditionierung oder auch Geistfülle steht dem inhaltlich hier und da entgegen)?
Ich erinnere mich an eine Praktizierende, die beim wöchentlichen Einkauf Ohrenstöpsel trug, um die Musik nicht hören zu müssen. „Es ist mein Geist! Ich will entscheiden, was ich hineinlasse“, sagte sie.
Diese Person stellte für sich offenbar fest, daß sie solchen äußeren Einflüssen ausgeliefert ist, auch wenn sie etwas punktuell bewußt nicht aufnehmen wollte?
Selbst zu entscheiden, was man in seinen Geist aufnimmt oder was nicht, ist eine Form von Selbstbestimmtheit. Wie viele Menschen schaffen es, sich diese Freiheit zu erlauben?
Die Freiheit Ohrenstöpsel zu verwenden?
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Re: Spiritualität/Glauben
Marsianer hat geschrieben:Sister True Dedication, Thich Nhat Hanhs Plum Village hat geschrieben:Wenn ich achtsam und ehrlich zu mir bin, erkenne ich auch, wie sehr die täglichen Nachrichten tief in meinem Bewusstsein Angst, Verzweiflung, Wut, Hass oder Hilflosigkeit säen können. Auch ein Film kann eine grundlegende Wut oder Aggression nähren.
Ein diesbezügliches Erkennen könnte auch dazu führen, Bekanntschaft mit bisher eher unbewussten und/oder verdrängten Aspekten der Seele zu machen. Diesen Umstand würde ich an und für sich nicht als schädlich ansehen, sondern möglicherweise als Gelegenheit, über die tieferen Ursachen nachzudenken und sich diesen „Schattenaspekten“ zu widmen/stellen. Ich erachte es nicht als sinnvoll, etwas nach aussen zu projizieren („die bösen Nachrichten sind schädlich“) und sich davor mehr oder weniger rigoros abzuschotten versuchen. Wobei ich es auch nicht für angebracht halte, sich gedanklich und emotional ständig um solche „Hiobsbotschaften“ zu drehen und alles gleichermassen für bare Münze anzusehen. Ein „Schwarz/Weiss-Denken“ ist nach meinem Empfinden kein guter Weg, um mit solchen Informationen umzugehen.
Selbst zu entscheiden, was man in seinen Geist aufnimmt oder was nicht, ist eine Form von Selbstbestimmtheit. Wie viele Menschen schaffen es, sich diese Freiheit zu erlauben?
Aufnehmen kann und wird der Mensch wohl manches - entscheidender finde ich jedoch, was davon er in sich behält - und was er dann letztlich daraus macht.
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Re: Spiritualität/Glauben
Doppelt.
Zuletzt geändert von Goldmädchen am Mi 4. Jun 2025, 15:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Spiritualität/Glauben
Marsianer hat geschrieben:Es gibt wenn man so will wohl eine Reihe Spiritueller, die aller Welt mitteilen selbst gewisse Fähigkeiten, Wahrnehmungen, Aufgaben oder Erkenntnisse aufzuweisen. Oder wie z.B. im Fall Christina von Dreien wäre das zunächst vielleicht initiativ von der Mutter augegangen, ich weiß es in diesem Fall nicht genau. Und es gibt, soweit es auf mich wirkt, wohl ein Publikum, die auf solche Selbstdarstellungen ansprechen, von solchen angezogen werden. Wohl nicht nur, auch vom dann folgenden Eindruck im Verhalten der Person. Aber soetwas spielt nach meinem Eindruck in einer Spielart von spiritueller Szene eine bedeutende Rolle? Es gibt ein spirituelles Publikum, das sich schwertut, damit überordert wäre sich ganz auf die eigene Einschätzung eine Meinung von einer spirituellen Person zu machen?
Ja, das ist eine Spielart von der Suche könnte man es eher nennen, der Suche nach der Heimat. Du meinst ( auf den letzten Satz bezogen ), dass Viele sich jemanden nur anhören, weil den viele andere auch anhören ? Ja, das kann sein, dass es das öfter gibt. Oder der, den sie sich anhören, zieht sie an, es ist im Moment das, was sie hören wollen.
Laut NT hat Jesus ja sogar seinen Jüngern ersteinmal verboten anderen gegenüber zu verbreiten (Mt 16,16), er sei Christus (was ihn nicht daran hinderte es abweichend auch selbst manchem so zu sagen wie in Joh 4,26). Darin fände sich dann vielleicht eine andere Spielart von Spiritualität? Eine, die nicht vor aller Welt allgemein derartige Behauptungen aufstellt, sondern einfach je nachdem anfängt zu reden und zu tun? Oder auch nicht (Perlen vor die Schweine, Mt 7,6).
Ja also ich höre mir viele von denen nicht an, weil bestimmte Themen nicht so mein Thema sind. Oder weil Manche mir zu selbtbezogen oder selbstdarsetllerisch rüberkommen. Sie wollen etwas besonderes sein. Manche durschauen solche Charkterzüge aber noch nicht. Die hören sich solche dann an und denken, der / die ist etwas besonderes. Die Menschenkenntnis ist halt nicht bei jedem gleich gut. : ) Genau, jemand der echt was drauf hat oder viel erkannt hat, der ist sowieso nicht mehr auf sich bezogen / selbstbezogen, da er ja auch sozusagen nicht mehr in Ich und Du denkt oder so. Oder es fehlt eben der Drang sich darszustellen oder etwas besonderes zu sein. Sie geben mit ihren Fähigkeiten nicht an.
Nach meinen Begriffen ist es eine Seltsamkeit der heutigen Erdenmenschen oft doch in recht starren Verhältnissen wie z.B. "Lehrer - Schüler" zu denken, in denen ein Mensch eben immer als "Lehrer" gesehen wird und andere immer als "Schüler".
Naja, ich finde es gibt ja Manche die haben mehr erkannt, warum sollte ich sie mir nicht anhören ? Die, die sich selbst aber nicht als Lehrer sehen, sondern sich selbst immer als Schüler sehen, die aber anderen Rat geben und Hilfe, die sind wohl selten. Manche wollen auch nicht als Lehrer gesehen werden, wollte ich damit sagen. Die scheint es aber selten zu geben. Ich kenne nur einen. Sie sagen, sie selbst bleiben immer Schüler und dass sie es nicht mögen, wenn man sie auf ein Podest stellt oder so sieht. Das würde auch nur die Ich- Anhaftung nähren, davor wollen sie sich schützen. Aber oft werden sie auf ein Podest gestellt, dann müssen sie aufpassen, nicht der Ich- Anhaftung zu verfallen. Also es gibt auch Ausnahmen- sie wollen dieses Lehrer- Schüler Verhältniss nicht.
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